Emotionale Anhörung

Mutmaßliche Opfer wütend auf „Feigling“ Epstein

Ausland
28.08.2019 11:22

Ihr mutmaßlicher Peiniger ist tot. Er wird sich nicht mehr vor Gericht verantworten müssen. Dennoch kam es am Dienstag in New York zur Anhörung mehrerer mutmaßlicher Opfer des verstorbenen US-Millionärs Jeffrey Epstein, der jahrelang minderjährige Mädchen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben soll. Die meisten der Frauen zeigten sich wütend darüber, dass Epstein nicht mehr vor Gericht gestellt werden kann.

„Ich bin sehr wütend und traurig, weil der Gerechtigkeit in diesem Fall nie Genüge getan wurde“, sagte etwa Courtney Wild. Epstein sei ein „Feigling“. Jennifer Araoz sagte, Epstein wolle ihr selbst nach seinem Tod Leid zufügen. Dass sie dem Sexualverbrecher nicht vor Gericht entgegentreten könne, „zerfrisst meine Seele“.

Jennifer Araoz ist eines der mutmaßlichen Missbrauchsopfer des Millionärs. (Bild: APA/AFP/Yana Paskova)
Jennifer Araoz ist eines der mutmaßlichen Missbrauchsopfer des Millionärs.
Ein weiteres, namentlich nicht bekanntes mutmaßliches Opfer in Begleitung seiner Anwältinnen (Bild: EPA)
Ein weiteres, namentlich nicht bekanntes mutmaßliches Opfer in Begleitung seiner Anwältinnen

„Bitte, bitte, bitte, bringen Sie zu Ende, was Sie begonnen haben“
Die Frauen riefen zudem die Justiz auf, mögliche Mittäter zu verfolgen. „Bitte, bitte, bitte, bringen Sie zu Ende, was Sie begonnen haben“, sagte Sarah Ransome. „Er hat nicht allein gehandelt.“ Epstein habe vielmehr einen internationalen Ring von Frauenhändlern geführt. In dem Fall sind unter anderem Vorwürfe gegen den britischen Prinzen Andrew und gegen Epsteins frühere Freundin Ghislaine Maxwell laut geworden. Beide haben die Vorwürfe bestritten.

Jeffrey Epstein (Bild: AP)
Jeffrey Epstein
Prinz Andrew (Bild: AFP)
Prinz Andrew

US-Präsident Donald Trump, der ebenfalls mit Epstein befreundet war, befeuerte nach dem Suizid Epsteins Verschwörungstheorien und zeigte auf die Familie Clinton. Ex-Präsident Bill Clinton soll häufig mit Epsteins Privatjet unterwegs gewesen sein.

Hillary und Bill Clinton (Bild: AP)
Hillary und Bill Clinton

„Er hat mich mit dem Tod bedroht, sollte ich nicht mehr Jungfrau sein“
Während ihrer emotionalen Auftritte schilderten am Dienstag die 16 Frauen vor dem Bundesgericht in Manhattan mitunter verstörende Details. So schilderte Chauntae Davies, sie habe sich in einem Krankenhaus zwei Wochen lang übergeben müssen, nachdem sie von Epstein vergewaltigt worden sei. Der Investment-Millionär habe „krankhaft“ junge Frauen missbraucht. Eine andere Frau sagte, sie sei Epsteins „Sklavin“ gewesen. „Ich habe mich machtlos und beschämt gefühlt.“ Epstein habe gedroht, sie zu töten, sollte sie nicht mehr Jungfrau sein.

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