Ob beim Wandern mit seinen Fans, bei einem Heurigentisch oder mit einem kleinem Kind huckepack: Die neuen ÖVP-Plakate zeigen Sebastian Kurz so nahbar und aufgeschlossen wie selten zuvor. „Die Menschen prägt ein ganz starkes Motiv, wenn sie mit ihm (Kurz, Anm.) sprechen“, sagte ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer am Mittwoch und berichtete weiter: „Die Leute wollen ihren Kanzler, sie wollen Sebastian Kurz zurück.“
Die ÖVP startet diese Woche in den Intensivwahlkampf und stellt ihre neuen Plakate vor. Statt inszenierter Szenen von Fotoshootings setzt die Partei dieses Mal vermehrt auf Bilder „aus dem echten Leben“, die unter anderem bei Kurz‘ Wahlkampftour entstanden sind und den Kanzler vor allem volksnah erscheinen lassen.
Sujet spielt auf Kampf gegen politischen Islam an
„Einer, der am Boden bleibt“ steht da etwa auf einem Plakat, das Kurz mit einem kleinen Kind auf dem Rücken zeigt. Weiters dargestellt wird Kurz als „einer, der unsere Sprache spricht“ - im Hintergrund ist er mit Anhängern bei einer seiner Wanderungen zu sehen. Als „einer, der auf unsere Werte schaut“ sitzt Kurz mit älteren Menschen beim Heurigen. Dieses Sujet spiele unter anderem auf den Kampf gegen den politischen Islam an, nannte Nehammer ein inhaltliches Begehren der ÖVP.
„Das ist mein Kanzler“ als leitender Slogan
Als „einer, der in Europa Stärke zeigt“ geht Kurz auf einem der vier Plakate beinahe im Blitzlichtgewitter unter. Auf jedem der Sujets, die ab sofort etwa 2000 Mal in ganz Österreich affichiert werden sollen, ist zu lesen: „Das ist mein Kanzler.“
Eine zweite Plakatwelle werde es im Lauf des Wahlkampfs auch noch geben, dazu wollte Nehammer aber noch nichts verraten. Die Wahlkampfkostengrenze solle auf jeden Fall eingehalten werden, versprach der Generalsekretär.
FPÖ: „Die ÖVP kopiert schamlos freiheitliche Slogans“
Kritik an den Plakaten kommt von der FPÖ: „Die ÖVP kopiert schamlos freiheitliche Slogans“, heißt es dort seitens des Generalsekretärs Christian Hafenecker. Für den aktuellen Wahlkampf hat die FPÖ auf eine Social-Media-Kampagne gesetzt, deren Slogans ebenfalls lauten: „Einer, der unsere Sprache spricht“ (Herbert Kickl) oder „Einer, der unsere Werte noch lebt“ (Norbert Hofer).
ÖVP: „Man hat die Plakate von uns gesehen“
Nehammer wies eine Ähnlichkeit umgehend zurück und konterte mit einer Gegenoffensive. „Es gibt eine Großdruckerei im Raum Wien, die die Plakatsujets druckt. Offensichtlich haben einige in der Freiheitlichen Partei geglaubt, sie sind ganz schlau und machen ein Foto und kommunizieren den Spruch“, führte er seinen Verdacht aus, um weiters anzumerken: „Eines ist unmöglich: Den gleichen Spruch zu haben und den noch auf das Plakat zu bringen.“ Das gehe sich von der Zeit her einfach nicht aus. Für Nehammer der logische Schluss: „Hier dürfte es einfach so gewesen sein, dass man das Plakat von uns gesehen hat - und offensichtlich hat der Spruch so gut gefallen, dass die FPÖ ihn jetzt auch übernehmen wollte.“
Wahlplakate der Parteien:
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.