„Eine Art Ansturm“
500 Migranten kamen an nur einem Tag auf Lesbos an
Auf Lesbos hat es am Donnerstag laut Küstenwache „eine Art Ansturm“ von Migranten gegeben: Allein an diesem Tag kamen mindestens 500 Menschen über die Türkei auf die griechische Insel. Es handelt sich dabei um die meisten Flüchtlinge, die seit dem Inkrafttreten des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes im Jahr 2016 binnen so kurzer Zeit nach Griechenland gelangt waren. Die Behörden können sich dieses Phänomen nicht erklären: „Woran das liegt, kann ich nicht sagen“, zeigte sich ein Offizier der Küstenwache ratlos.
Alle Migranten wurden den Angaben zufolge im bereits überfüllten Registrierlager von Moria auf Lesbos untergebracht. Dort harren zurzeit mehr als 10.000 Menschen aus. Das Lager habe eigentlich eine Aufnahmekapazität für nicht mehr als 3000 Menschen, berichtete der griechische Nachrichtensender Skai. Wie die Hilfsorganisation RSA berichtet, müssen die Neuzugänge am Boden im Freien schlafen. Um auf die Toilette zu gehen, müssten sie eine Stunde warten, so der Verein.
Der im März 2016 geschlossene Flüchtlingspakt zwischen der EU und der Türkei sieht vor, dass die EU alle Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen, zurückschicken kann. Im Gegenzug nehmen EU-Staaten der Türkei schutzbedürftige Flüchtlinge aus Syrien ab und finanzieren Hilfen für in der Türkei lebende Flüchtlinge. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 hatte es Tage gegeben, an denen rund 7000 Migranten über die Türkei griechische Inseln erreichten.
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