Am 11. September muss ein deutscher Bauarbeiter (31) wieder in das Salzburger Landesgericht. Doch diesmal werden im Verhandlungsaal auch Geschworene sitzen. Sie müssen entscheiden, ob der Angeklagte versuchte, sein eigenes Kind zu töten. Der Staatsanwalt wirft dem Vater versuchten Mord vor. Demnach hat der Mann seinen fünf Monate alten Sohn so stark geschüttelt, dass dieser ein Schütteltrauma erlitt. Es bestand Lebensgefahr!
Es passierte am 29. November 2017 in Dorfbeuern: Damals passte der Mann auf sein Kind auf, während die Mutter im Spital lag. In der Nacht habe der Bub laut dem Vater Atemprobleme gehabt: „Er hat geröchelt und hatte ein blaues Gesicht. Ich dachte, er kriegt keine Luft.“ Er habe den Bub dann geschüttelt, um ihn zu retten, räumte der Mann beim ersten Prozess Anfang Dezember das Schütteln ein. Er selbst konnte nicht sagen, wie stark und lang er den Säugling schüttelte. Als das Kind am darauf folgenden Tag erbrach, fuhr die Familie ins Krankenhaus. Dort wurde ein Schütteltrauma festgestellt. Vier Wochen lang blieb das Kind im Krankenhaus.
Verteidiger: „Er wollte sein Kind nicht verletzen“
Beim Prozess unterstrich der Gerichtsmediziner Fabio Monticelli die bestandene Lebensgefahr. Daraufhin erweiterte der Staatsanwalt die Anklage auf versuchten Mord. Der damalige Richter Christoph Rother fällte ein Unzuständigkeitsurteil. Deshalb wird nun, am 11. September, erneut verhandelt - diesmal aber vor Geschworenen. Richterin Ilona Schalwich-Mozes führt das Verfahren. „Mein Mandant wollte seinen Sohn nie verletzen, geschweige töten. Davon bin ich felsenfest überzeugt“, betont Verteidiger Franz Essl.
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