Böen mit 295 km/h!
Hurrikan „Dorian“: Teile der US-Küste evakuiert
Der Mega-Hurrikan „Dorian“ hat mit zerstörerischen Windgeschwindigkeiten von knapp 300 Kilometern pro Stunde auf den nördlichen Bahamas gewütet. Fernsehbilder von der Inselgruppe südöstlich des US-Bundesstaates Florida zeigten abgedeckte Häuser, umgeknickte Bäume und dramatische Überschwemmungen. Die Behörden von South Carolina und Georgia ordneten an, in ihren Bundesstaaten die komplette Atlantikküste zu evakuieren. Auch in Florida wurden Menschen dazu aufgefordert, tief gelegene Regionen an der Ostküste zu verlassen.
Die Evakuierung des knapp 300 Kilometer langen Küstenstreifens von South Carolina soll nach örtlichen Medienberichten bis zu 830.000 Menschen betreffen, was keine populäre Maßnahme sein dürfte. „Wir können nicht alle Menschen zufriedenstellen, aber wir können alle Menschen am Leben halten“, sagte Gouverneur Henry McMaster bei einer Pressekonferenz. Schulen und Behörden in den Gebieten würden geschlossen bleiben.
Trump von Stärke überrascht
In Florida ordnete die Polizei in Palm Beach und anderen Orten entlang der Küste die verpflichtende Evakuierung niedrig liegender Stadtviertel an. US-Präsident Donald Trump warnte die Anrainer der Küstengebiete vor den katastrophalen Folgen des Hurrikans mit der höchsten Kategorie 5. „Seine Auswirkungen werden über Hunderte Meilen oder mehr vom Auge des Sturms entfernt spürbar sein“, sagte Trump nach einer Sitzung mit der Katastrophenschutzbehörde.
Der Hurrikan sei „einer der größten, den wir je gesehen haben“, erklärte er weiter und zeigte sich überrascht, dass ein Sturm überhaupt so stark sein könne. Er sicherte den betroffenen Bundesstaaten zu, dass die Regierung in Washington während und nach dem Sturm Hilfe bereitstellen werde.
„Extreme Zerstörung“ möglich
Das Hurrikan-Zentrum in Miami warnte vor katastrophalen Sturmfluten von bis zu sieben Metern Höhe. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 320 km/h könne „Dorian“ dort in den kommenden Stunden „extreme Zerstörung“ verursachen. Bis Mittwochabend werde der Wirbelsturm der Ostküste Floridas „gefährlich nahe“ kommen, hieß es am Montag. Obwohl sich der Sturm den Prognosen zufolge allmählich abschwächen und er nach Norden abdrehen dürfte, rechneten die Meteorologen mit „lebensbedrohlichen Sturmfluten“ und starken Winden.
Zerstörung auf den Bahamas
Das Zentrum des Sturms war am Sonntag auf den Bahamas auf dem Riff Elbow Cay östlich von Abaco auf Land getroffen. Auf Videos aus Abaco waren überschwemmte Straßen, unter Wasser stehende Häuser und umgeknickte Bäume zu sehen.
Das gesamte Ausmaß der Schäden auf den Bahamas ist noch nicht absehbar, erste auf Twitter geteilte Clips ließen das Ausmaß der Verwüstung allerdings ernahnen.
Am Montag gegen 9 Uhr MESZ befand sich der Hurrikan über Freeport, der größten Stadt der Insel Grand Bahama, wie auf Karten des US-Senders CNN zu sehen war.
Regierungschef bricht in Tränen aus
Der Regierungschef der Bahamas, Hubert Minnis, brach während einer Pressekonferenz am Sonntag in Tränen aus und sprach vom „wahrscheinlich traurigsten und schlimmsten Tag meines Lebens“. Einen Hurrikan wie „Dorian“ habe es in der Geschichte der Bahamas noch nie gegeben, sagte er.
Das Ausmaß der Schäden auf Abaco könne wegen des sich nur langsam bewegenden Sturms noch nicht eruiert werden, sagte Joy Jibrilu, die Generaldirektorin des Tourismusministeriums. Viele der Einwohner hätten die bereitgestellten Notunterkünfte aufgesucht.
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