Aufregung um den steirischen Verein „Chamäleon“, der befristete, geschützte Arbeitsplätze an schwer vermittelbare Personen bereitstellt: Er ist insolvent - und es besteht laut AMS der Verdacht auf Missbrauch von Förderungen! Es geht um eine Summe von etwa einer halben Million Euro zwischen 2010 und 2018.
Der südoststeirische Verein ist ein sozialökonomischer Betrieb. Je mehr er selbst erwirtschaftet bzw. an Subventionen erhält, desto geringer wird die Förderung durch das AMS. Nun besteht der Verdacht, dass ein zweites Konto (auf den Namen eines ähnlich lautenden Vereins) angelegt wurde, auf dem ein Teil der Erlöse und Subventionen flossen. Mit dem Geld wurden zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt.
Die Bundes-Buchhaltungsagentur entdeckte die Unstimmigkeiten bei einer Überprüfung. Das AMS betont, dass es keine Hinweise auf persönliche Bereicherung gibt, bisher sei die Zusammenarbeit gut gewesen. Eine Sachverhaltsdarstellung wurde an die Staatsanwaltschaft übermittelt.
„Ich bedaure diesen Vorfall und jeden daraus resultierenden Schaden für die Arbeitslosenversicherung sehr, auch weil die Zusammenarbeit zwischen AMS Steiermark und den Verantwortlichen des SÖB Chamäleon immer sehr gut war. Dieser Sozialökonomische Betrieb erzielte als Dienstleistungsunternehmen mit langzeitarbeitslosen Menschen vergleichsweise gute, über den Planzahlen liegende Erlöse. Dies war auch ein Grund, warum die nicht bekannt gegebenen Erlöse weder dem AMS noch der Buchhaltungsagentur über die Jahre auffielen“, so Karl-Heinz Snobe, Geschäftsführer des AMS Steiermark.
Von der Insolvenz sind 26 Dienstnehmer betroffen. „Chamäleon“ wird wohl nicht fortgeführt werden. Die Überschuldung beträgt laut dem Kreditschützer AKV 522.000 Euro.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.