Keine Entwarnung

Amazonas-Waldbrände halten Welt weiter in Atem

Ausland
06.09.2019 08:05

Im Amazonas-Becken liegt das größte tropische Waldgebiet der Welt. Es umfasst 5,5 Millionen Quadratkilometer und beherbergt einen beispiellosen, unbezahlbaren ökologischen Schatz. Doch dieser wird seit August durch gigantische Feuer bedroht. Mittlerweile ist eine Fläche von rund 43.600 Quadratkilometern betroffen - von einer Entwarnung kann keine Rede sein.

Zwar trat Ende August ein 60-tägiges Verbot des Abbrennens von Flächen in Kraft, welches von Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro mit einem landesweit geltenden Dekret angeordnet worden war. Umweltschützer jedoch bezweifelten die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme: „Die Leute, die ohne Genehmigung Feuer legen, werden sich nicht daran halten", hieß es. Kurz zuvor wurden drei Menschen festgenommen, die in einem Naturschutzgebiet im Bundesstaat Para mehr als 5.000 Hektar Wald abgebrannt haben sollen.

(Bild: https://twitter.com/EmmanuelMacron)
(Bild: AFP)
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In Brasilien wüteten im August 2019 monatelang verheerende Waldbrände. (Bild: AP)
In Brasilien wüteten im August 2019 monatelang verheerende Waldbrände.

Gleichzeitig wurden mehr als 1600 neue Brände festgestellt, nicht nur in Brasilien, auch in den Nachbarländern. Die Gesamtzahl seit Jahresbeginn stieg damit auf fast 85.000. Davon befanden sich rund die Hälfte im Amazonasgebiet. Besonders die brasilianische Regierung wurde scharf kritisiert, nicht energisch genug gegen die Feuer vorzugehen. Bolsonaro ist eng mit der brasilianischen Agrarlobby verbündet und zweifelt den menschengemachten Klimawandel an. Umweltschützer machen Bolsonaro dafür verantwortlich, dass die Brände im Amazonasgebiet in diesem Jahr massiv zugenommen haben.

Innerhalb von 50 Jahren ist laut WWF etwa ein Fünftel des Waldes verloren gegangen. (Bild: AP)
Innerhalb von 50 Jahren ist laut WWF etwa ein Fünftel des Waldes verloren gegangen.
Riesige Amazonas-Waldflächen werden jährlich durch Feuer gerodet. (Bild: Greenpeace/Tommaso Protti)
Riesige Amazonas-Waldflächen werden jährlich durch Feuer gerodet.

Mitverantwortlich für die Feuer sind Vertreter der Agrarindustrie, die für Futterpflanzen und Rinderfarmen Waldflächen vorsätzlich in Brand setzen. Nicht nur zahlreiche Stars rufen in sozialen Netzwerken dazu auf, Maßnahmen zu setzen. Auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert in einem Video auf, jetzt zu endlich handeln - der Druck auf den Regenwald müsse reduziert werden!

Dazu zählt auch, Handelsabkommen wie den Mercosur-Pakt zu stoppen, der die Abholzung weiter vorantreiben wird. Der Amazonas ist mit fast sechs Millionen Quadratkilometern nicht nur der größte tropische Regenwald der Erde, sondern auch der größte CO2-Speicher der Welt. Ohne Regenwald haben wir keine Chance, die Klimaerhitzung auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, ohne Regenwald haben wir keine Zukunft.

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