Kurz bevor die indische Sonde „Vikram“ in der Nacht auf Samstag auf dem Südpol des Mondes aufsetzen hätte sollen, ist der Kontakt zum Lander abgerissen. Am Sonntag habe er auf der Oberfläche des Erdtrabanten lokalisiert werden können, allerdings sei unklar, in welchem Zustand „Vikram“ sich befinde, sagte ein Sprecher der indischen Raumfahrtagentur ISRO. Es gebe weiterhin keinen Kontakt zum Lander.
Am späten Freitagabend war die Verbindung zu der Sonde abgerissen, Minuten bevor sie auf der Mondoberfläche in der Nähe des Südpols aufsetzen hätte sollen - ob dies tatsächlich gelang oder ob sie kurz vor dem Aufsetzen abstürzte, ist nicht klar. Alle Systeme und Sensoren von „Vikram“ hätten bis knapp zwei Kilometer über der Oberfläche „hervorragend funktioniert“, heißt es auf der ISRO-Website.
Orbiter machte Aufnahme von „Vikram“
„Vikram“ ist Teil der „Chandrayaan-2“-Mission. Dazu gehört auch ein Orbiter, der um den Mond kreist. Dieser funkte Bilder zur Bodenstation, auf denen der Lander auf der Mondoberfläche lokalisiert werden konnte, sagte ISRO-Chef Kailasavadivoo Sivan. Veröffentlicht wurden die Aufnahmen aber bisher nicht.
Zwei Wochen lang soll nun versucht werden, den Kontakt zu „Vikram“ wiederherzustellen, heißt es vonseiten der ISRO. Ziel der knapp 130 Millionen Euro teuren Mission „Chandrayaan-2“ ist es unter anderem, die Oberfläche der Südpol-Region zu kartieren, den Boden zu analysieren und Wasser zu suchen.
Indien hatte versucht, das vierte Land zu werden, dem eine kontrollierte Landung auf dem Mond gelingt. Das gelang bis dato nur den USA, der Sowjetunion und China. Erst im April war eine israelische Sonde beim Landeversuch auf dem Mond nach einem technischen Fehler abgestürzt.
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