Wieder einmal Aufregung in der Südsteiermark - und wieder geht es um ein Bauprojekt. Die bekannte Winzerfamilie Tement will am Grassnitzberg, mitten im Naturpark Südsteiermark, Wald roden und stattdessen einen terrassierten Weingarten anlegen. Anrainer setzen sich gegen das geplante Vorhaben zur Wehr.
Es geht um etwas mehr als zwei Hektar Wald am Osthang des Grassnitzberges, mitten im Naturpark. Genau diesen Wald will die Familie Tement roden und dort künftig Bio-Wein anbauen.
„Für die Bewirtschaftung des Waldes ist das Gelände viel zu steil. Außerdem können wir unseren Bio-Wein nicht überall anbauen - der kalkhaltige Boden dort ist aber einfach ideal und wir müssen in Zeiten des Klimawandels auch für die Zukunft vorsorgen“, erklärt Armin Tement.
„Regelmäßig werden ganze Hügel entwaldet“
Für Anrainer wie Wolfgang Walther keine zufriedenstellende Erläuterung: „Bei uns gibt es einen Aufschrei, wenn in Russland oder Brasilien Wald gerodet wird. In der Südsteiermark werden aber regelmäßig ganze Hügel entwaldet und planiert, damit Wein-Monokulturen entstehen. Dieses Projekt steht voll im Widerspruch zur biologischen Landwirtschaft, und ich bin selbst seit 2001 Bio-Bauer.“
Am Dienstag nächste Verhandlung
Rodungen werden nach Forstrecht nur unter gewissen Umständen erlaubt - nachdem der Sachverständige der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz kein öffentliches Interesse feststellen konnte, wurde von der Agrarbehörde ein Gutachten erstellt, das eine Verbesserung der Agrarstruktur bestätigt - was laut Projektgegnern aber ohnehin immer geltend gemacht werden kann. Morgen, Dienstag, erfolgt nun die nächste Verhandlung mit der BH.
Der Straßer Bürgermeister und Naturpark-Obmann Reinhold Höflechner versucht zu beruhigen: „Ich kann die Anrainer verstehen. Aber Rodungen im Naturpark werden genau angeschaut und es muss aufgeforstet werden.“
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