Dutzende Signale

Riesenteleskop empfängt mysteriöse Radiowellen

Wissenschaft
10.09.2019 09:42

Mithilfe von FAST (Five-hundred-meter Aperture Spherical radio Telescope), dem größten Radioteleskop der Welt, haben chinesische Astronomen mysteriöse Radiowellen empfangen, die von weit außerhalb unserer Galaxie kommen. Quelle der sogenannten schnellen Radioblitze (Fast Radio Burst, kurz FRB) ist eine rund drei Milliarden Lichtjahre entfernte Zwerggalaxie.

Diese ist bereits seit 2012 für ihre FRBs bekannt, berichten Forscher der Nationalen Astronomischen Observatorien Chinas (NAOC). Der erste Impuls sei von FAST am 30. August geortet worden, seither habe sich das Signal mehrere Dutzende Male wiederholt, heißt es. Alleine am 3. September habe man 20 Pulse aus der Quelle registriert, so die NAOC-Wissenschaftler.

Signale von außerirdischen Zivilisationen?
Nach wie vor sei unklar, ob FRB-Signale von astrophysikalischen Quellen stammen oder ob es sich dabei um starke Signale von außerirdischen Zivilisationen handle, sagen Experten. Zu ihrer Natur gibt es zahlreiche Ideen: Die Fast Radio Bursts könnten etwa von der Verschmelzung zweier Neutronensterne stammen (Bild unten) oder von massereichen Schwarzen Löchern erzeugt werden. Wegen ihrer extrem kurzen Dauer ist der genaue Ursprung der Radioblitze meist nur sehr schwer zu bestimmen.

Künstlerische Illustration zweier verschmelzender Neutronensterne (Bild: ESO/L. Calçada/M. Kornmesser)
Künstlerische Illustration zweier verschmelzender Neutronensterne

Anlage soll Suche nach Aliens unterstützen
Das 2016 fertiggestellte Radioteleskope FAST, das einen Durchmesser von knapp 500 Metern hat, zeichnet Strahlung aus den Tiefen des Weltalls auf. Durch seine Daten erhoffen sich Forscher neue Erkenntnisse über das Universum. Zudem soll das FAST das internationale SETI-Projekt bei der Suche nach außerirdischem Leben unterstützen.

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