Teil 4 der Serie:

Die Bullen als große Düdel-Dödels

Salzburg
10.09.2019 10:37

Die „Krone“ zeigt auf, warum der Einzug der Bullen in Königsklasse satte 14 Jahre auf sich warten ließ. In Teil 4: Wie die wilde Jahrhundert-Pleite gegen das halbe Amateur-Team von Düdelingen den nötigen Neustart unter Professor Rangnick erst richtig befeuerte.

Mit Rangnick einen wahren Fußball-Professor installiert, mit Schmidt einen Trainer der „Moderne“ verpflichtet: Bei Salzburg blieb trotz des ersten Klub-Doubles unter Riccardo Moniz 2012 kein Stein auf dem anderen. Einzig: Das bestehende Team konnte man freilich nicht von heute auf morgen austauschen

Damals geknickt: Andreas Ulmer nach dem Spiel gegen Düdelingen (Bild: GEPA)
Damals geknickt: Andreas Ulmer nach dem Spiel gegen Düdelingen

Und dass die „alte Garde“ wenig kompatibel mit dem völlig neuen Stil war, wurde schon im ersten bzw. dritten Saisonspiel augenscheinlich: Österreichs Krösus scheiterte noch im Juli in Quali-Runde zwei der Champions League! An Düdelingen. An Luxemburgs Meister, in dessen Reihen Amateure standen, bei dem mit Aurelien Joachim ein als Bademeister tätiger Kicker aufgrund seines Goldtores im Hinspiel und seines Treffers in Salzburg Heldenstatus erreichte.

Zarates Tor-Jubel war völlig unangebracht (Bild: Andreas Tröster/Kronenzeitung)
Zarates Tor-Jubel war völlig unangebracht

Die Bullen gerieten selbst im Rückspiel zu Hause zweimal in Rückstand, ließen sich vom Zwerglein düpieren. Es passte ins Bild, dass Gonzalo Zarate beim Treffer zum 4:3 (Bild re.) sein T-Shirt auszog, wie wild jubelte. Im Glauben, sein Tor würde Salzburg zum Aufstieg reichenpeinlich! Nach der großen Jahrhundert-Blamage gegen die „Düdel-Männer“ ergoss sich auf dem ganzen Fußball-Globus Hohn und Spott über die Bullen-„Dödel“ - Salzburg wachte zu Beginn der achten Saison unter Red Bull-Flagge mit einem brutalen Kater am absoluten Tiefpunkt auf.

Unglaublich aber wahr - mit 4:3 kam das Aus gegen Düdelingen (Bild: Andreas Tröster/Kronenzeitung)
Unglaublich aber wahr - mit 4:3 kam das Aus gegen Düdelingen

Das Positive am Desaster: Nachdem Soriano einen Monat später beim 0:2 gegen Rapid einen Elfer in den Oberrang gepfeffert hatte, platzte Rangnick endgültig der Kragen: Für Mané, Kampl, Berisha und Co. wurden vorm Ende der Transferperiode gut 15 Millionen Euro hingeblättert. Womit der nötige Neustart zwar um Wochen zu spät seinen Höhepunkt erreichte, mit seiner Heftigkeit aber den Weg in eine ruhmreichere Zukunft ebnete.

Nach der Düdelingen-Blamage fanden auch die Fans klare Worte (Bild: Andreas Tröster/Kronenzeitung)
Nach der Düdelingen-Blamage fanden auch die Fans klare Worte

5. Quali-Aus am 24. Juli 2012: FC Salzburg Düdelingen 4:3 (0:1). FC SALZBURG (4-2-3-1): Walke; Schwegler (74. Klein), Ilsanker, Hinteregger, Ulmer; Leitgeb (59. Zarate), Mendes da Silva; Teigl, Hierländer, Jantscher; Maierhofer (46. Cristiano). - F91 DÜDELINGEN (4-2-3-1): Joubert; Prempeh, Tournut, Callet, Melisse; Legros, Payal (89. Zeghadane), Benzoulen, Steimetz (79. Haddadji), da Mota (87. Betorangal); Joachim. - Red Bull Arena, 6.600, Radovanovic (Ser). Torfolge: 0:1 (26.) Steimetz, 1:1 (28.) Jantscher, 2:1 (37.) Hinteregger, 2:2 (48.) Joachim, 2:3 (57.) Steimetz, 3:3 (81./Elfmeter) Cristiano, 4:3 (82.) Zarate. - Düdelingen stieg mit einem Gesamtscore von 4:4 dank der Auswärtstorregel auf.

Düdelingens Kicker konnten ihr Glück nicht fassen (Bild: Andreas Tröster/Kronenzeitung)
Düdelingens Kicker konnten ihr Glück nicht fassen
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