Nun steht es fest: Jene Gasexplosion in Wien, bei der im Juni zwei Menschen ums Leben kamen und 15 weitere verletzt wurden, ist offenbar absichtlich herbeigeführt worden. Nach Informationen der Polizei gegenüber der „Krone“ waren „Manipulationen“ an einem Rohr in der Wohnung des 22 Jahre alten Daniel Sch. festgestellt worden. Dessen Leiche wurde erst viele Stunden später aus den Trümmern geborgen.
Zur verheerenden Explosion war es Ende Juni im Wiener Bezirk Wieden gekommen. Das fünfstöckige Gebäude in der Preßgasse stürzte im Zuge der Detonation großteils ein, eine zweifache Mutter im Alter von 29 Jahren wurde Stunden nach dem Unglück tot in den Trümmern entdeckt. Zu diesem Zeitpunkt galt zudem ein weiterer Mieter noch als vermisst. Der junge Koch Daniel Sch. war nach der Explosion nicht auffindbar.
Erst in den Abendstunden herrschte auch in diesem Fall traurige Gewissheit: Die Leiche des jungen Mannes wurde unter Schutt in der Gebäuderuine entdeckt und geborgen. 15 weitere Menschen wurden im Zuge der Explosion verletzt, zwei von ihnen schwer.
Wie Kriegsschauplatz
Den Einsatzkräften bot sich am Ort des Geschehens ein dramatisches Bild. Trümmer und Schutt lagen weit verstreut auf der Fahrbahn, die Straße glich einem Kriegsschauplatz. Die Bergungsarbeiten verlangten den Helfern einiges ab. Hatten sie sich zunächst noch händisch auf die Suche nach Vermissten gemacht, sollte später ein Bagger zum Einsatz kommen.
Geldprobleme, kein Erfolg im Leben
Bald nach der Explosion wurde der Verdacht laut, dass die Detonation womöglich absichtlich herbeigeführt worden war. Die Ermittlungsergebnisse belegen dies nun auch, wie die Wiener Polizei am Mittwoch bekannt gab. So hatte der junge Koch offenbar mit einer Säge das Anschlussrohr der Gasleitung in der Küche durchschnitten und die Detonation absichtlich verursacht. Erdgas strömte nach Angaben von Sprecherin Irina Steirer danach ungehindert in die Wohnung und verteilte sich. Ein Schaltfunken oder aber auch offenes Feuer dürfte danach zur Zündung geführt haben. Motiv für die Tat waren offenbar mangelnder Lebenserfolg und Geldprobleme des jungen Mannes, hieß es.
Parallelen zur Explosion 2014
Der Fall weist große Parallelen zu einem Vorfall im Jahr 2014 in der Wiener Mariahilfer Straße auf. Damals hatte ein 19 Jahre alter Bursche einen Gasherd manipuliert, ebenfalls in Suizidabsicht. Der junge Mann kam ums Leben, die übrigen Hausbewohner überlebten mit knapper Not.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.