Für gezielte Reklame

Apps senden Infos über das Sexualleben an Facebook

Digital
11.09.2019 14:10

Viele Menstruations-Apps für Frauen, die Auskunft über die fruchtbaren Tage oder die Zeit bis zur nächsten Monatsblutung geben, sind nicht ansatzweise so diskret, wie sich das die Nutzerinnen wünschen würden. Eine Untersuchung der Datenschützer von Privacy International zeigt, dass viele Apps im großen Stil höchst intime Daten mit Facebook teilen.

Zwar geben die populärsten Apps in dieser Kategorie - Period Tracker, Period Track Flo und Clue Period Tracker - keine Daten weiter. Weniger beliebte und ebenfalls millionenfach genutzte Apps wie Maya von Plackal Tech, MIA von Mobapp Development und My Period Tracker von Linchpin Helath geben über Facebooks Programmierschnittstelle aber sehr wohl Daten preis.

(Bild: thinkstockphotos.de)

Apps sammeln intime Infos über Privatleben
Privacy International: „Eine große Menge von Apps, die wir uns in unserer Studie angesehen haben, könnte bedeuten, dass intime Details des Privatlebens von Millionen von Nutzerinnen in aller Welt mit Facebook und anderen Dritten geteilt werden, ohne die explizite Zustimmung zur Nutzung personenbezogener Daten, zum Beispiel Daten zur Gesundheit oder zum Sexualleben des Nutzers, einzuholen.“

Die Daten, die von den Apps gesammelt werden, umfassen allgemeine Gesundheits-Infos, Informationen über die Beischlafgewohnheiten, Infos über die Nahrungsaufnahme oder die bevorzugten Sanitärprodukte. Die Datenweitergabe erfolgt laut einem Bericht der BBC über Facebooks Programmierschnittstelle - das sogenannte SDK - und Tools, die verwendet werden, um personalisierte Werbung in den Apps zu schalten.

App-Betreiber stellte Datenweitergabe ein
Mit den Erkenntnissen aus der Privacy-International-Untersuchung konfrontiert, lenkten zumindest einige App-Betreiber ein. Maya etwa „entfernte sowohl das Facebook Core SDK als auch das Analytics SDK von Maya“, so die Betreiber zur BBC. Die App-Betreiber weisen darauf hin, dass sie ihre Nutzer vor dem Login über die gesammelten Daten aufklären und diese jederzeit ihre Daten exportieren und löschen könnten.

Facebook in einer ersten Reaktion: „Unsere Nutzungsbedingungen verbieten es Entwicklern, uns sensible Gesundheitsdaten zu senden und wir ergreifen Sanktionen gegen sie, wenn wir erfahren, dass das passiert.“ Außerdem nutze man bei zielgerichteter Werbung keine Informationen, die beim Besuch anderer Apps oder Websites gesammelt würden.

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