Sternchen, Unterstrich, Binnen-I - während die einen die weibliche Form als störend beim Lesen empfinden, pochen andere auf Gender-Gerechtigkeit. Der Magistrat Salzburg schlägt sich fortan auf die Seite der ersten Gruppe und verzichtet in internen Dienstanordnungen auf das „*innen“. Doch das schmeckt nicht jedem.
„Um die leichte Lesbarkeit dieser Dienstanordnung sicherzustellen, bezieht sich bei personenbezogenen Bezeichnungen die männliche Form auf alle Geschlechter in gleicher Weise.“ Das hat Magistratsdirektor Martin Floss so beschlossen und im Sommer alle 3300 Mitarbeiter der Stadt Salzburg über die Änderung informiert. Die neue Dienstanweisung ist mit 16. August in Kraft getreten und hat die alte Version von 2006 außer Kraft gesetzt.
Stadträtin: „Das kann und will ich so nicht akzeptieren“
Das passt Stadträtin Martina Berthold so gar nicht. Sie war schließlich sechs Jahre lang Sprecherin der Grünen Frauen und auch Frauenlandesrätin. „Das geht überhaupt nicht! Das kann und will ich so nicht akzeptieren. Eine geschlechtergerechte Schreibweise erzeugt in unseren Köpfen andere Bilder“, kritisiert sie die interne Sprachanweisung.
Floss hingegen hat sich „im Wissen, dass es zu Defiziten kommen könnte“ der Einfachheit halber für die männliche Form entschieden. „Nach außen behalten wir die geschlechtsneutrale Schreibweise bei. Doch intern versuchen wir, etwa das Wort Mitarbeiter*innen zu vermeiden und es durch der/die Bedienstete zu ersetzen.“ Er betont aber gleichzeitig, dass nichts in Stein gemeißelt sei und die Dienstanordnungen jederzeit wieder geändert werden könnten. Berthold verspricht mit süffisantem Unterton: „Das wird auch geändert!“
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