"Krimi" in Jochberg

Bayer (39) prügelte Tiroler von Skipiste in den OP – Prozess

Tirol
12.05.2010 08:58
Regisseure und Drehbuchautoren würden sich die Finger nach folgender Story ablecken: Aus einem Gemisch aus Wartezeit und Gedränge am Skilift in Jochberg entstand ein "Blutbad". Ein Tiroler wurde schwer verletzt. "Watschn-Django" war ein Deutscher (39), der seinen Vater retten wollte. Am Dienstag stand er dafür am Landesgericht Innsbruck vor dem Richter.

Die Warteschlange zum Sessellift war gerammelt voll. Ein Deutscher, Ende 60, drängelte sich vor und stieß einen Einheimischen zur Seite. Dieser rügte den Touristen zwar verbal, aber er vergaß die Angelegenheit schnell wieder. Der Deutsche jedoch nicht: wütend wartete er am Ausstieg. Der Tourist sah sich als Opfer. "Der Tiroler hat mir auf den Kopf geschlagen", meinte er. Aus einem verbalen Gerangel entwickelte sich ein Fechtkampf mit den Skistöcken – unglaublich!

Der Sohn des Bayern beobachtete die Herren. Er sah seinen Vater in Gefahr, eilte herbei und donnerte dem Tiroler mit der Faust ins Gesicht. "Das war wohl die Mutter aller Fausthiebe", so das Opfer. Blutüberströmt, mit gebrochenem Kiefer sackte der Tiroler Skifahrer bewusstlos zusammen.

Die Bayern taten, was sie für am sinnvollsten hielten – flüchten. Ein Linzer Anwalt nahm die Verfolgung auf Skiern auf. Das "Prügel-Duo" wechselte auf einer Almhütte sogar die Kleidung. Nützte alles nichts: Im Tal stand die Polizei bereit, die Handschellen klickten.

Vor Gericht stritt der angeklagte Sohn alles ab. Er wollte aus Notwehr gehandelt haben. Schwer zu glauben. Sein Anwalt, Landtagsvize Hannes Bodner, lenkte beim Prozess dann ein. Ein Vergleich war das Ergebnis: 3.000 Euro plus 500 Euro Schmerzensgeld. 

von Matthias Holzmann, Tiroler Krone

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