Die Auftritte der Grazer Philharmoniker mit Stars der heimischen Volks- und Popmusik sind der Höhepunkt der Aufsteirern-Samstage. Klarinettist Kurt Mörth war Ideengeber für die Fusion, die seitdem die Massen anlockt. Heute ist es wieder soweit - mit Stargast Ina Regen!
Volksmusik jetzt also auch noch? Nicht alle Kollegen von Kurt Mörth, der seit dem zarten Alter von 22 Jahren als Solo-Klarinettist bei den Grazer Philharmonikern tätig ist, waren begeistert, als er 2015 mit der Idee kam, beim Aufsteirern die Bühne zu erobern: „Ich habe mir gedacht, dass das tolle Werbung für das Opernhaus sein könnte, und die Idee an den damaligen Chefdirigenten, Dirk Kaftan, herangetragen. Er war für solche Ideen immer zu haben und zeigte sich begeistert“, erinnert er sich.
Im Aufsteirern-Team um Markus Lientscher stieß er auf offene Ohren, die Festival-Samstage stehen unter dem Motto „Volxmusik on Air“ und bieten auf Bühnen in der ganzen Stadt einen spannenden Mix aus Tradition und Innovation.
„... der versteht den Sinn von Musik nicht“
Wie passen Klassik und Volksmusik also zusammen? Von der strikten Trennung hält Mörth nichts: „95 Prozent der Bläser, die im Klassikbetrieb arbeiten, haben ihre Wurzeln in der Blasmusik und wachsen mit Volksmusik auf.“ Und er meint auch: „Wer Volksmusik und Klassik streng voneinander trennen will, der versteht meiner Meinung nach den Sinn von Musik nicht.“
Die Seer machten den Anfang
Als musikalische Partner für die Premiere 2015 konnten Die Seer gewonnen werden. „Die hatten noch nie mit einem Orchester gespielt - aber die Zusammenarbeit war toll“, so Mörth. „Das Echo war von Anfang an gigantisch“
Arrangeur Reinhard Sumerer entpuppte sich als „Hattrick für dieses Projekt, der einen gewaltigen Sound kreiert hat“. Er hat auch einen eigenen „Aufsteirern-Walzer“ komponiert, der bei den Konzerten nicht fehlen darf, bei denen seit dem Abgang von Dirk Kaftan aus Graz Marcus Merkel den Taktstock übernommen hat.
Von Stefanie Werger bis Conchita
„Das Echo war schon im ersten Jahr gigantisch, und für uns ist der Aufsteirern-Auftritt längst ein Fixpunkt in der Jahresplanung“, so Mörth. Auf die Premiere mit den Seern folgten in den nicht nur Stars der Volks-, sondern auch der Popmusik - etwa die Ausseer Hardbradler, Stefanie Werger sowie Conchita. Und heuer Ina Regen.
Ein gigantisches Unterfangen ist dabei die Bühne auf dem Grazer Hauptplatz: „Vor allem die Streicher spielen auf teuren und empfindlichen Instrumenten, mit denen man nicht bei jeder Witterung unter freiem Himmel auf die Bühne gehen kann“, erklärt Mörth. Das Aufsteirern-Team hat sich diesem „logistischen Wahnsinn“ gestellt und mit einer Bühne unter einem riesigen Zelt für Sicherheit bei jeder Wetterlage gesorgt.
Heuer erwartet das Publikum aber ohnehin Traumwetter bei einem erneut traumhaften Konzertabend.
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