Italien öffnet Hafen
Ocean-Viking-Migranten dürfen an Land gehen
Die Flüchtlinge an Bord des Rettungsschiffs Ocean Viking dürfen nach fast zwei Wochen der Irrfahrt nun endlich in Italien an Land gehen. Die italienischen Behörden hätten dem Schiff an Samstag die Einfahrt in den Hafen der Mittelmeerinsel Lampedusa erlaubt, teilte die Hilfsorganisation SOS Mediterranee mit, die die Ocean Viking zusammen mit Ärzte ohne Grenzen betreibt. Nach Angaben des französischen Innenministeriums sollen die 82 Migranten anschließend auf Italien, Frankreich, Deutschland, Portugal und Luxemburg verteilt werden.
Die Ocean Viking hatte seit fast zwei Wochen einen sicheren Hafen gesucht, um die vor der libyschen Küste geretteten Menschen an Land zu bringen. Das Schiff war Anfang September zu seinem zweiten Einsatz im Mittelmeer aufgebrochen. Im August hatte die Besatzung 356 Migranten vor der libyschen Küste gerettet.
Italien will automatische Verteilung
Italiens neue Regierung will ein System zur automatischen Verteilung von Flüchtlingen aus dem Mittelmeer auf andere EU-Staaten aushandeln. Deutschland ist nach Angaben von Innenminister Horst Seehofer (CSU) bereit, jeden vierten nach einer Seenotrettung in Italien anlandenden Flüchtling nach Deutschland einreisen zu lassen. „Ich habe immer gesagt, unsere Migrationspolitik ist auch human. Wir werden niemanden ertrinken lassen“, so Seehofer.
Fünf Länder nehmen die Migranten auf
UNO-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi begrüßte die Entwicklung. „Hoffentlich ist das ein weiterer Schritt hin zu einem dringend benötigten, berechenbaren Ausschiffungsabkommen, das von einer Anzahl europäischer Länder unterstützt wird“, sagte er. Der französische Innenminister Christophe Castaner meinte, für die Ocean Viking sei ein „europäisches Ad-hoc-Abkommen“ zwischen Italien, Frankreich, Deutschland, Portugal und Luxemburg getroffen worden.
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