Das war wohl wahrlich kein alltäglicher Einsatz für die Wiener Polizei - und wohl auch kein alltägliches Erlebnis für einen Jogger im Lainzer Tiergarten. Der Mann war in den Freitagabendstunden noch eine Runde laufen, als er plötzlich auf eine Wildschweinrotte traf. Verängstigt rettete sich der 45-Jährige daraufhin auf einen Baum. Erst die Besatzung eines Polizeihubschraubers mit Wärmebildkamera konnte den Vermissten finden.
Zu dem Ausnahmeeinsatz wurden die Beamten kurz vor 21 Uhr gerufen. Alarmiert wurden sie von einem Bekannten des Mannes, mit dem sich dieser einige Zeit zuvor im Tiergarten getroffen hatte. Die Wege der beiden hatten sich allerdings getrennt, als der 45-Jährige erklärte, noch eine Runde joggen zu wollen.
Man vereinbarte später einen Treffpunkt, dort erschien der Sportler allerdings nicht - stattdessen ging ein verzweifelter Anruf bei dem Bekannten ein. So erklärte der Jogger am Telefon, gerade von mehreren Wildschweinen verfolgt worden zu sein. Er habe sich daraufhin auf einen Baum flüchten müssen.
Durch Aufregung die Orientierung verloren
Jedoch hatte der verängstigte Mann gänzlich die Orientierung verloren, wusste nicht, wo er sich gerade befindet. Vom Baum zu steigen kam für ihn allerdings ebenfalls nicht infrage, da sich die Tiere noch in unmittelbarer Nähe aufhielten, wie er erklärte. Die alarmierte Polizei startete daraufhin eine erste Suchaktion, die jedoch bald abgebrochen werden musste - zu weitläufig war das Gelände, um es auf diese Weise absuchen zu können.
Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera
Deshalb entschied man sich dazu, einen Polizeihubschrauber für die Suche hinzuziehen. Ausgerüstet mit Wärmebildkamera konnte die Besatzung aus der Luft den 45-Jährigen orten. Ein Suchtrupp rettete ihn schließlich unverletzt vom Baum.
Das Handy des Vermissten zu orten, wäre in diesem Fall übrigens „das letzte Mittel der Wahl gewesen“, so Polizeisprecher Markus Dittrich auf krone.at-Nachfrage. „Es hätte dabei auch erst Kontakt mit dem Netzbetreiber aufgenommen werden müssen. Dies dauert einige Zeit.“ Auch käme diese Vorgehensweise eher bei Einsätzen in Betracht, „wo Personen schon längere Zeit nicht mehr erreichbar sind oder vermisst werden“, so Dittrich.
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