Alternativen kommen an

Grazer Bauernmarkt – es geht auch ohne Plastik!

Steiermark
15.09.2019 20:00

Gerne wird ja argumentiert, dass Gemüse und Obst zur Verlängerung der Lebensdauer einfoliert werden muss. „Unfug!“, weiß der steirische Verpackungspionier Sepp Nuster. Er bietet auf dem Grazer Bauernmärkten alternative Verpackungen an.

Hat die straffe Plastikhaut nun wirklich eine verjüngende Wirkung auf Gurke und Co.? Oder soll sie bloß nur eine Branche am Leben erhalten - nämlich die Verpackungsindustrie?

„Das kann ich nicht sagen. Was ich allerdings sicher weiß, ist, dass Obst und Gemüse nicht länger frisch bleiben, wenn man es einfoliert“, beginnt Josef Nuster das Gespräch.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Stammkunden bekommen Papiersackerl geschenkt
An seinem Arbeitsplatz auf dem Grazer Kaiser-Josef-Platz geht es an diesem September-Morgen hoch her, frisch geerntete Äpfel, Birnen, Trauben, Zwetschken und Feigen werden an die Frau und den Mann gebracht. Wer seinen eigenen Korb oder die Tragetasche vergessen hat, kann um 20 Cent ein nassfestes Papiersackerl für bis zu fünf Kilo Obst erwerben (Stammkunden bekommen dieses geschenkt).

Die Obstbauern haben mit allen Varianten von Papiersäcken jahrelange Erfahrung, die großen sind sogar „nassfest“´. (Bild: Christian Jauschowetz)
Die Obstbauern haben mit allen Varianten von Papiersäcken jahrelange Erfahrung, die großen sind sogar „nassfest“´.

„Plastik haben wir bereits vor Jahren, so gut es geht, aus unserem Betrieb verbannt. Nicht nur bei der Verpackung, sondern auch am Acker. So kommen für uns auch Folientunnel für die Erdbeeren nicht in Frage“, betont der 44-jährige Landwirt aus Eggersdorf.

Viele Kunden bringen Verpackung retour
Mit einer kleinen Beerenschachtel aus Karton nahm 2014 alles den Anfang, mittlerweile gibt es für jedes Früchtchen eine umweltfreundliche Hülle. „Unsere Kunden haben äußerst positiv auf die Umstellung reagiert. Besonders bemerkenswert ist, dass wir unzählige Schachteln und Papiersäcke wieder retour zur Befüllung bekommen. Offenbar wird die höhere Wertigkeit von den Konsumenten wahrgenommen“, freut sich der oststeirische Obstbauer.

Elisabeth Nuster verkauft Säfte und Marmeladen in Gläsern, von diesen wird ein Großteil wieder retour gebracht. (Bild: sepp pail)
Elisabeth Nuster verkauft Säfte und Marmeladen in Gläsern, von diesen wird ein Großteil wieder retour gebracht.

Für ihre plastikfreien Verpackungs-Alternativen wurde die Familie Nuster - gemeinsam mit 14 anderen steirischen Betrieben - kürzlich ausgezeichnet. Jetzt fehlt den innovativen Landwirten nur noch eines zum Glücklichsein: „Für unser Dörrobst haben wir bislang leider noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden. Apfelchips bleiben einfach nur knackig, wenn sie luftdicht verschlossen sind“, sagt Josef Nuster. Seine Bitte: „Wer eine gute Idee hat - bitte unbedingt melden!“

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