Wenn die die slowakische Atomaufsichtsbehörde (UJD) das eigene AKW überprüft, kann man wohl von einem eher einseitigen Testergebnis ausgehen. Und genau das ist nun bei den Heißtests in der Atomruine von Mochovce passiert: Es wurden lediglich leicht behebbare Mängel gefunden.
Vor allem die Tatsache, dass Heißtests durchgeführt wurden, obwohl die Kühltürme nach 34 Jahren Bauzeit noch immer nicht fertig sind, ärgert alle objektiven Beobachter. Denn obwohl gleich vier Whistleblower gravierende Mängel in der Atomruine aufgedeckt haben, erfolgte nun eine äußerst oberflächliche Kontrolle.
„Wischiwaschi-Tests sind Täuschung“
„Diese Wischiwaschi-Tests, die eine atomkraftfreundliche Behörde freigibt, sind eine Täuschung. Alle Schwachstellen gehören analysiert, und zwar von einem internationalen Gremium“, so GLOBAL-2000-Experte Dr. Reinhard Uhrig. Denn im Frühjahr versagten bei derartigen Prüfungen zentrale Elemente wie Ventile. Jetzt beschwichtigte man und redete von „falsch eingestellten Heizelementen und Sprinkler-Systemen“.
„Sicherheitsrisiko für Österreich“
„Diese Mängel sind nicht akzeptabel und ein Sicherheitsrisiko für Österreich. Es braucht einen Baustopp und eine unabhängige Kontrolle durch die internationale Atomenergiebehörde IAEO“, fordert Niederösterreichs Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP) „objektive Tests“.
Christoph Matzl und Mark Perry, Kronen Zeitung
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