Eigentlich bietet das Oval im Europark bereits im Sommer die Bühne für Adi Jüstel and Friends. Dass die Jamsession erst jetzt stattfand, hatte einen guten Grund. So feierte Salzburgs Jazz-Pionier doch am 8. September seinen 80er. Da ließen es sich die Gastgeber Margret Stronegger und Christoph Andexlinger nicht nehmen, ihm eine Torte, natürlich in Form eines Klaviers zu überreichen.
„Von Kollege zu Kollege quasi“, lachte Andexlinger, der ja bekanntlich selbst bei bei der Band ’The Sellout’ in die Tasten haut. „Adi ist musikalisch wie menschlich ein großes Vorbild und eine lebende Legende“, so der Europark-Manager.
Dass kann man wohl sagen, hat Jüstel doch maßgeblich die Szene geprägt. In seinem Mexicano Keller und später im Altstadtkeller gaben sich Größen wie Fatty George, Barney Kessel, Friedrich Gulda oder James Morrison die Klinke in die Hand. Außerdem holte er 1977 Ella Fitzgerald ins Große Festspielhaus. „Nachdem sie keine klassische Musikerin war, wollten man sie zunächst gar nicht auftreten lassen. Ich war um keine Ausrede verlegen und sagte einfach, sie singt auch Kirchenmusik“, erinnerte sich Jüstel, bevor er beim Geburtstagskonzert mit dem Salzburg Swing Orchester, Symphoniker Flip Philipp, dem Latin Swing Express, oder Dietmar Küblböck von den Wienern Philharmonikern loslegte.
„Ich war nach den Festspielkonzerten immer gern bei Adi im Altstadtkeller, seither kennen wir uns. Er zeichnet sich durch extreme Offenheit aus – ein Kerl mit großem Herz“, so der Soloposaunist. Nebst den zahlreichen Musikerkollegen gratulierte auch ein Zauberer. Alexander Gappmaier, im normalen Leben Gerichtspsychologe, zauberte aus dem Plattencover just jenes Album von Gershwin hervor, das Katie Mahan kurz darauf zum Besten gab.
Bei so vielen Überraschungen war der Jubilar nahezu sprachlos. Einen Wunsch hatte er dennoch: „Ich hoffe, ich hab noch lange das große Glück, mit solchen Menschen, die mit Leib und Seele spielen, aufzutreten.“
Tina Laske
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