Steirische Expertin

Zehn Tipps: So vermeiden Sie ganz einfach Plastik

Steiermark
16.09.2019 08:00

Es muss nicht immer alles in Plastik verpackt sein: Sarah Reindl und Verena Kassar führen seit 2016 den ersten verpackungsfreien Supermarkt in Graz, das „Gramm“. Mittlerweile betreiben sie zwei Filialen in der Innenstadt. Sie haben der „Krone“ zehn Tipps gegeben, mit denen jeder von uns Plastik sparen kann!

Trinkflasche auffüllen
Einweg-PET-Flaschen verursachen viel Plastikmüll. In Österreich ist die Qualität von Leitungswasser einwandfrei - und nichts ist leichter, als die eigene Trinkflasche damit zu befüllen. Laut dem Nachhaltigkeitsbericht 2017 der Wirtschaftskammer ließen sich so 167 PET-Flaschen pro Person einsparen. Wasserfüllstationen findet man leicht via www.refill-graz.at.

Stofftasche mitnehmen
Immer bereit für einen Einkauf sein, so lautet die Devise: Eine Stofftasche braucht nicht viel Platz - kann aber dabei helfen, viel Plastik zu sparen. In eine Zweite kann man außerdem loses Obst und Gemüse packen und die Zettel mit Preis und Strichcode einfach draufkleben. Jede Stofftasche ersetzt durchschnittlich 170 Einweg-Plastiksackerl.

(Bild: Sarah Reindl/Das Gramm)

Jausnen aus der Box
Ein eingeschweißtes Sandwich ist in der Mittagspause schnell gekauft. Das verursacht nicht nur viel Plastikmüll, sondern ist auch ungesund. Abhilfe schafft eine zuhause vorbereitete Jause, die man in eine Jausenbox einpackt. Die schmeckt auch gleich viel besser, wenn sie mit Sorgfalt zubereitet wurde.

Zahnbürste aus Holz
Die Österreicher verbrauchen pro Jahr 35 Millionen Zahnbürsten (wenn diese alle drei Monate gewechselt werden). Eine umweltschonende Alternative sind Holzzahnbürsten aus Bambus und mit erdölfreien Borsten aus nachwachsenden Rohstoffen (Rizinusöl).

(Bild: Greenpeace/ Photographer)

Festes Stück Seife
Einer der größten Plastikmüllverursacher ist die tägliche Körperpflege: Duschgel, Shampoo, Peelingdusche, Conditioner und so weiter. Die können ganz einfach durch feste Seifenstücke ersetzt werden. Solche Seifen für Haut und Haare halten noch dazu länger.

Produkte im Badezimmer
Wattestäbchen etc. wirft man nach einer Benutzung einfach weg. Aber das muss nicht sein: Waschbare Abschminkpads, Rasierhobel aus Edelstahl, kompostierbare Wattestäbchen oder Deocremes sind Alternativen. Außerdem sollte man beim Kauf von Kosmetika darauf achten, dass sie kein Mikroplastik enthalten. Mit Apps wie „CodeCheck“ kann man die Inhaltsstoffe eines Produktes aufschlüsseln.

Sarah Reindl (re.) und Verena Kassar führen seit 2016 einen verpackungsfreien Supermarkt, mittlerweile mit zwei Filialen. (Bild: Sarah Reindl/Das Gramm)
Sarah Reindl (re.) und Verena Kassar führen seit 2016 einen verpackungsfreien Supermarkt, mittlerweile mit zwei Filialen.

Kaffeebecher mitbringen
Auf Kaffeegenuss müssen Plastik-Sparer nicht verzichten. Ein eigener mitgebrachter Becher ersetzt durchschnittlich 500 Einwegbecher. Davon werden allein in Graz täglich rund 36.000 (!) weggeworfen. Oder ganz einfach: kurze Auszeit nehmen und in Ruhe hinsetzen. Zuhause könnte man durchaus auch auf Kapsel-Maschinen verzichten.

Unverpackt einkaufen
Auch wenn es in der Nähe keinen Unverpackt-Laden gibt - man kann beim Einkaufen viel Plastik sparen: Unverpacktes Obst und Gemüse, Getränke und Joghurt in Pfandflaschen. Bei vielen Hofläden kann man die Verpackung zurückbringen oder sich gleich die eigens mitgebrachte befüllen lassen.

(Bild: Matthias Aichriedler)

Spielzeug aus Holz
In Kinderspielzeug finden sich oft gesundheitsgefährdende Schadstoffe wie Weichmacher. Besser ist Spielzeug aus Holz - aber Achtung bei den Details: Auch Farbstoffe können bedenkliche Inhaltsstoffe aufweisen.

Selbst kochen
Wer auf Fertigprodukte verzichtet, spart neben Plastikverpackungen auch Konservierungsstoffe, die man in frisch gekochtem Essen nicht braucht. Und es ist gesünder!

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