Für Firmen & Forscher

Tiroler Start-up macht Quantencomputer zugänglich

Digital
16.09.2019 12:46

Das Quantencomputer-Spin-off Alpine Quantum Technologies GmbH (AQT) der Uni Innsbruck macht seine Hardware für Forscher und Industriepartner zugänglich. Die Tiroler Hightech-Rechner können nun mit dem von der Firma Google entwickelten Programmieransatz für Quantencomputer namens Cirq bedient werden, heißt es seitens AQT und der Universität Innsbruck.

Gegründet wurde das universitäre Spin-off von den Quantenphysikern Rainer Blatt, Peter Zoller und Thomas Monz mit dem Ziel des Baus eines kommerziellen Quantencomputers. An der Uni Innsbruck bzw. dem Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) wurden in den vergangenen Jahrzehnten entscheidende Fortschritte in dem Bereich erzielt.

Die Tiroler Wissenschaftler verfügen bereits über einen programmierbaren Ionenfallen-Quantencomputer mit 20 Quantenbits, die grundlegende Informationseinheit des Quantencomputers. Einzelne in Ionenfallen gehaltene Atome, die mit Lasern manipuliert werden können, gelten als vielversprechendes Grundkonzept für die Realisierung praktikabler Quantenbits. Ein anderes Konzept verfolgt etwa Google, das auf supraleitende Elektronik setzt.

Experimentalphysiker Rainer Blatt, Landeshauptmann Günther Platter, Landesrat Bernhard Tilg, Ex-Wissenschafts- und Forschungsminister Heinz Faßmann und Rektor Tilmann Märk (v. li.) im Labor in Innsbruck. (Bild: FISCHER ANDREAS)
Experimentalphysiker Rainer Blatt, Landeshauptmann Günther Platter, Landesrat Bernhard Tilg, Ex-Wissenschafts- und Forschungsminister Heinz Faßmann und Rektor Tilmann Märk (v. li.) im Labor in Innsbruck.

Die verschiedenen Ansätze haben unterschiedliche Stärken und Schwächen und in der Regel auch verschiedene Anforderungen an Programmiersprachen, heißt es. Dies erschwere es potenziellen Nutzern, Quantencomputer-Prototypen zu verwenden, die die Lösung von rechnerischen Problemen versprechen, die auch herkömmliche Supercomputer nicht berechnen können. Trotz der unterschiedlichen Zugänge können nun über das Open Source-zugängliche Cirq-Framework auch Quantenalgorithmen für die Innsbrucker Hardware erstellt werden.

„Jetzt können Forscher und Industriepartner ihre Quantensoftware problemlos auf den Innsbrucker Quantencomputern ausführen. Weiters sind nun Schüler und Studenten in der Lage, ihr Wissen zum Ausführen von Quantenalgorithmen auf tatsächlicher Hardware aufzubauen“, so Markus Hoffmann von Google München. Man habe nun eine „einfache und effektive Schnittstelle zwischen internationalen Quanten-Software-Entwicklern und unserer in Innsbruck ansässigen Quanten-Computer-Infrastruktur“ zur Verfügung, sagte AQT-Geschäftsführer Thomas Monz.

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