Nach der großen medialen Aufregung um einen derben Sager bittet ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian die Milliardärin Heidi Goess-Horten nun um Entschuldigung. „Ich habe mich zu einer Wortwahl verstiegen, die nicht in Ordnung war“, so Katzian zerknirscht. Er hatte vor einer Woche beim Wahlkampfauftakt der sozialdemokratischen Gewerkschafter in Richtung der ÖVP-Großspenderin gesagt: „An Neid auf die Aufg‘spritzte mit ihre Zwa-Millionen-Ketten ham mir ned.“
„Ich bedauere diese Wortwahl zutiefst, sie tut mir wirklich leid“, erklärte Katzian am Montag gegenüber der APA. Er habe weder Horten noch Frauen generell beleidigen oder Äußerlichkeiten zum Gegenstand der politischen Debatte machen wollen. „Das ist auch nicht mein Stil.“
„Zuspitzung, Mobilisierung, Positionierung“
Die Äußerung sei bei einer Wahlkampfveranstaltung zum Auftakt der Intensivphase gefallen, und da seien Zuspitzung, Mobilisierung und Positionierung im Vordergrund gestanden. Er habe auch auf den Vorwurf reagiert, die Gewerkschafter seien „eine Allianz aus Wut, Zorn und Neid“. Und er habe erklärt, „warum wir wütend und zornig sind, so wie ich das auch in den vergangenen zwei Jahren mehrfach getan habe“, erläuterte Katzian. „Ich habe auch gesagt, dass wir niemandem etwas neidig sind, dass aber Millionäre einen stärkeren Beitrag für die Gesellschaft leisten sollen.“
Der ÖGB-Präsident betonte in diesem Zusammenhang, dass er inhaltlich bei seiner Kritik bleibe. Er empfinde es als „extreme Ungerechtigkeit“, dass Einkommen aus Arbeit wesentlich stärker besteuert werden als große Vermögen.
Horten-Anwalt kündigte Klage an
Auf die Frage, ob er mit dieser Entschuldigung auch die Luft aus der von Hortens Anwalt angekündigten Klage gegen ihn herausnehmen wollte, betonte Katzian, dass es „natürlich“ jedem freistehe, eine Klage einzubringen. Es sei ihm aber „sehr wichtig“, klarzustellen, dass es nicht seine Absicht gewesen sei, jemanden zu beleidigen.
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