Wie politisch darf ein Pop-Künstler sein? Diese Frage stellt sich einmal mehr, nachdem Herbert Grönemeyer bei seinem Wien-Konzert in der vergangenen Woche zu äußerst heftigen Worten gegenüber der rechten Szene gegriffen hatte. Außenminister Alexander Schallenberg stimmte ihm am Montag zu, FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky schoss dagegen nahezu ebenso scharf zurück: Mit „linksradikalen Parolen“ habe Grönemeyer „die Konzertbesucher malträtiert“.
„Keinen Millimeter nach rechts!“, hatte Grönemeyer seinem Publikum in der Wiener Stadthalle höchst kämpferisch entgegengeschmettert. Manche Kritiker - vornehmlich aus dem rechten bis rechtsextremen Spektrum in Deutschland - hatten sich im Tonfall an Nazi-Propaganda erinnert gefühlt. Die Sache wurde zum Politikum, sowohl der deutsche Außenminister Heiko Maas (siehe Tweet) als auch sein österreichischer Amtskollege Schallenberg sprangen dem Sänger bei.
Vilimsky gab Grönemeyer dagegen auf den Weg, er hätte sich „lieber ausschließlich auf seine Musik konzentrieren sollen, anstatt die Konzertbesucher mit linksradikalen Parolen zu malträtieren“. Auch SPD-Mann Maas, eine besondere Reizfigur der Rechtspopulisten, bekam sein Fett ab: Dieser habe mit seiner Solidaritätserklärung an Grönemeyer „den Vogel abgeschossen“, so Vilimsky.
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