400.000 Euro soll das neue Corporate Design für die an den Start gehende Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) kosten. Der „Krone“ vorliegende interne Schätzungen kommen allerdings auf 2,5 Millionen Euro.
Ein neues Logo auf Briefkuverts, Türschildern, Visitenkarten, Stempeln und Gebäuden - für das Corporate Design im Rahmen der Kassenfusion seien 400.000 Euro budgetiert. Das erklärte unlängst der Generaldirektor der Österreichischen Gesundheitskasse, Bernhard Wurzer (ÖVP).
In einer Woche trifft sich der für die Fusion zuständige Überleitungsausschuss, auf der Tagesordnung steht auch das Corporate Design. Der „Krone“ liegen interne Schätzungen vor, wonach sich die Kosten dafür auf satte 2,5 Millionen Euro belaufen. 350.000 Euro soll alleine das Abmontieren der alten Logos von Gebäuden kosten. Für die Stempel sind 250.000 Euro veranschlagt. Und Briefkuverts schlagen mit 90.000 Euro zu Buche.
Harsche Kritik: „Millionen werden verschleudert“
Barbara Teiber, Fraktionsvorsitzende der von Türkis-Blau entmachteten sozialdemokratischen Gewerkschafter in der ÖGK, bestätigt die Zahlen auf Nachfrage - und kritisiert, dass „Millionen verschleudert werden, die den Versicherten nicht mehr Leistungen bringen“.
Die Kosten wären damit sechsmal so hoch als ursprünglich kommuniziert. Erst vor wenigen Monaten versprach der Obmann des Ausschusses, Matthias Krenn (FPÖ), nach zahlreichen Pannen rund um die Kosten für das Logo Transparenz. „Um weitere Diskussionen zu vermeiden, werden wir einen Prozess starten, in dem wir laufend über die Kosten des Rebrandings berichten. Wir wollen nichts verheimlichen und nichts beschönigen“, erklärte er in einer Aussendung.
Kassenfusion bringt deutlich weniger als behauptet
Erst am Montag hatte eine von der Arbeiterkammer in Auftrag gegebene Studie der Universität Graz für Aufregung gesorgt: Sie zeigt, dass durch die Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen maximal 30 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden, und nicht - wie von der damaligen türkis-blauen Regierung und Ex-Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) behauptet - 100 Millionen Euro.
Sandra Schieder, Kronen Zeitung/krone.at
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