Aktionstag der Gerichtsdolmetscher am Dienstag vor dem Landesgericht Innsbruck: Sie protestierten gegen die massiven Einkommensverluste, weil die Gebühren seit 2007 nicht erhöht worden seien. Daher fehle es auch an Nachwuchs, der Altersschnitt liege jenseits von 60 Jahren: „Das System ist vom Zusammenbruch bedroht!“
„Unsere Arbeit betrifft eine hochsensible Materie, mit der man verantwortungsvoll umgehen muss. Das geht nicht zu Hungerlöhnen“, betont Russisch-Dolmetscherin Maria Danilova. Auch Kollege Almir Zundja (Bosnisch, Kroatisch Serbisch) vom Österreichischen Verband der allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Dolmetscher verteilte gestern Flugblätter, die auf den mickrigen Stundenlohn von rund 25 Euro (vor Steuern und Abgaben) hinweisen.
60 Dolmetscher in Tirol aktiv
Rund 22 Prozent betrage die Einbuße seit 2007, weil keine Inflationsabgeltung getroffen worden sei. Derzeit sind in Tirol rund 60 Gerichtsdolmetscher aktiv, Nachwuchs sei unter diesen Bedingungen kaum zu finden. Klar ist: Bevor eine neue Bundesregierung im Amt ist, wird sich an der Lage wenig ändern.
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