Die Wogen gingen hoch, als die „Krone“ vergangene Woche über die Abschaffung des Genderns in der internen Kommunikation der Stadt berichtete. Nun erhielten alle 3300 Mitarbeiter per Mail eine „Sprachwelt“ des Magistrats. Darin enthalten: ein Gender-Gebot.
„Wir verfassen alle Schriftstücke gegendert“, heißt es auf Seite drei der „Sprachwelt“, die Teil des Handbuchs zum Corporate Design (Erscheinungsbild) der Stadt ist. Verschickt wurde sie als Teil eines internen Newsletter mit dem Betreff: „ Fünf Dinge, die man diese Woche wissen muss.“
Gleichzeitig steht in einer Dienstanweisung von Magistratsdirektor Martin Floss vom 16. August: „Um die leichte Lesbarkeit sicherzustellen, bezieht sich bei personenbezogenen Bezeichnungen die männliche Form auf alle Geschlechter in gleicher Weise.“
Gendern oder nicht, das ist jetzt die Frage. „Das Corporate Design ist eine Vorgabe und gilt für alle Formen der Kommunikation“, sagt Jochen Höfferer, Marketingleiter der Stadt. Gleichzeitig räumt er ein: „Wir können keine Dienstweisungen aufheben.“
Floss betont, seine Anordnung bleibe aufrecht, gelte aber nur für die interne Kommunikation. Von einem Sprachstreit oder Machtkampf unter Spitzenbeamten will er nichts wissen: „Das E-Mail war mit mir abgesprochen.“
Stadtchef Harald Preuner (ÖVP) stellt klar: „Nach außen gendern wir, nach innen nicht.“
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