Zu Spottpreis
Nach Khashoggi-Mord: Saudis verkaufen Konsulat
Das saudische Konsulat in Istanbul, in dem der Journalist Jamal Khashoggi vor rund einem Jahr kaltblütig ermordet wurde, ist verkauft worden - und das weit unter dem tatsächlichen Marktpreis. Die Saudis versuchen nun auch, die Hauptresidenz des Generalkonsuls zu verkaufen. Bislang habe sich aber noch kein Käufer gefunden.
Das vierstöckiges Gebäude im Istanbuler Bezirk Levent wurde vor mehr als einem Monat still und heimlich für ein Drittel des Marktpreises verkauft, berichten mehrere türkische Medien. Das saudische Konsulat wird in ein Gebäude nahe dem US-Konsulat ins Viertel Istinye übersiedeln.
Nach Ansicht türkischer Experten handelt es sich bei dem Konsulat noch immer um einen Tatort. Der türkische Oberstaatsanwalt könnte das Gebäude schließen lassen, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.
Grausame Details
Erst vor Kurzem sind im Fall des ermordeten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi weitere grausame Details ans Tageslicht gekommen: Eine türkische Zeitung veröffentlichte das Protokoll der letzten Worte des getöteten Regierungskritikers. „Halten Sie mir nicht den Mund zu“, soll das Opfer seine Mörder angefleht haben. „Ich habe Asthma, tun Sie das nicht. Sie werden mich ersticken!“
Von Spezialkommando ermordet
Der saudische „Washington Post“-Kolumnist Khashoggi, der zahlreiche kritische Artikel über das Königshaus in Riad veröffentlicht hatte, war im Oktober 2018 im Konsulat in Istanbul von einem aus Riad eigens angereisten Spezialkommando ermordet worden, als er Papiere für seine Hochzeit abholen wollte. Das hat die saudische Führung nach internationalem Druck eingeräumt und elf Männer vor Gericht gestellt.
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