Top-Banker als Mörder?

Mord in Edlitz: Tiefer Fall des „Herrn Direktor“

Niederösterreich
18.09.2019 12:55

Nach dem Mord an Ex-Baumeisterin Emma Sch. (85) bei Edlitz (NÖ) werden immer mehr Details bekannt. Als dringend tatverdächtig gilt ein Wiener Top-Banker (61). Der „Herr Direktor“ und Star der Geldszene trat als Lebemann im feinsten Zwirn auf. Was trieb den honorigen Doktor zur Wahnsinnstat?

Am Montagabend soll der nach außen hin seriöse Manager, der das Vermögen von Millionären betreut, die Nerven verloren haben. Hatte seine 85-jährige Kundin bemerkt, dass Geld fehlte, und ihn zur Rede gestellt bzw. mit einer Anzeige gedroht? Auch dieser Theorie gehen die Raubermittler nach ...

Prall gefüllter Sparstrumpf mit Münzen
Jedenfalls soll der Top-Manager die Seniorin in ihrem Haus in Thomasberg nach einem heftigen Streit erschlagen haben. Am Tatort wurde - neben anderen Gegenständen - auch ein mit Münzen prall gefüllter Sparstrumpf als mögliche Tatwaffe sichergestellt.

Der Bankberater der 85-jährigen Pensionistin steht im dringenden Verdacht, die Frau zunächst geschlagen und in der Folge mit einer Plastikfolie erstickt zu haben. (Bild: privat, APA/PATRICK LECHNER/EINSATZDOKU.AT, krone.at-Grafik)
Der Bankberater der 85-jährigen Pensionistin steht im dringenden Verdacht, die Frau zunächst geschlagen und in der Folge mit einer Plastikfolie erstickt zu haben.

Danach lief der 61-Jährige offenbar in Selbstmord-Absicht auf die „Süd“, wurde von einem Lkw erfasst und schwer verletzt. Sowohl die Obduktion des Opfers wie auch das Verhör des Bankdirektors im Spital finden Ende der Woche statt. Klar ist: Ihr Vermögen ließ die alte Dame - sie besaß auch mehrere Immobilien - von ihm verwalten.

Die Unfallstelle an der A2: Der Verdächtige wurde von einem Lkw erfasst und verletzt. (Bild: einsatzdoku.at)
Die Unfallstelle an der A2: Der Verdächtige wurde von einem Lkw erfasst und verletzt.

Freundeskreis des Bankers fassungslos
Im Freundeskreis des Finanzberaters herrscht indes Fassungslosigkeit über die abscheuliche Tat. Dort trat der Familienvater stets eloquent und freundlich auf. Auch das Geld saß locker. Bei Champagnerpartys kreisten Magnumflaschen. Jetzt der tiefe Fall vom gefeierten Banker zum Mordverdächtigen ...

Stefan Steinkogler und Mark Perry, Kronen Zeitung

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