Wir verbringen im Lauf unseres Lebens gleich viel Zeit im Büro wie mit Essen, Sport und Schule zusammen. Kein Wunder, dass die Zukunft der Arbeit auf Platz sechs der größten Sorgen der Österreicher steht.
Monat für Monat sinkt die Zahl der Arbeitslosen in Österreich, die der Erwerbstätigen steigt. Das liegt vor allem daran, dass in den vergangenen Jahren die Wirtschaft brummte und Unternehmen dank voller Auftragsbücher händeringend Mitarbeiter suchten. Nun kühlt die Konjunktur ab - und das spüren die Österreicher, wie unsere große „Krone“-Umfrage mit 1500 Befragten zeigt.
Hochverdiener optimistisch
Darin sagt die Hälfte, dass die Unsicherheit, in fünf Jahren noch einen Job zu haben, gestiegen ist. Ein bisschen optimistischer sind Menschen mit Matura oder Uni-Abschluss, von denen nur 42 Prozent der Aussage zustimmen. Mehr Vertrauen haben auch die Salzburger, Tiroler und Vorarlberger (39 Prozent), die Steirer und Kärntner bangen mit 62 Prozent Zustimmung hingegen häufiger um ihre Jobs. Am entspanntesten blicken Hochverdiener in die Zukunft (33 Prozent).
Maschinen übernehmen
Groß ist vor allem die Sorge, dass Maschinen bzw. Computer die Arbeitswelt verändern. Sechs von zehn Unter-30-Jährigen denken, dass die Digitalisierung mehr Arbeitsplätze zerstören als schaffen wird. Bei Österreichern mit Lehre oder Pflichtschulabschluss sowie niedrigeren Einkommensklassen ist das Ergebnis ähnlich hoch. Weil auch hier Besserverdiener und Menschen mit höheren Bildungsabschlüssen optimistischer sind, stimmt im Durchschnitt etwa die Hälfte der Befragten der Aussage zu.
Neue Arbeitsbereiche erschließen
Um den Wandel der Arbeitswelt verträglich zu gestalten, sehen die Österreicher klar die Politik gefragt: 77 Prozent erwarten von der Regierung, Initiativen zu setzen, um in verschiedenen neuen Bereichen Arbeitsplätze zu schaffen - damit rangiert das Thema auf Platz sechs aller von der „Krone“ abgefragten Sorgen. Für die Unter-30-Jährigen, die Wiener und die Niederösterreicher sind Job-Initiativen der Politik mit Zustimmungsraten von mehr als 80 Prozent noch wichtiger.
Mangelhafte Löhne trotz Vollzeitarbeit
Doch was helfen alle Jobs der Welt, wenn der Lohn nicht für das Leben reicht? Dieses Problem beschäftigt sieben von zehn Österreichern. Sie glauben, dass immer mehr Menschen trotz Vollzeitarbeit nicht von ihren Löhnen leben können. Bei den Befragten mit einem Einkommen im österreichischen Mittelfeld sind es acht von zehn.
Faktencheck
„Krone“-Serie zur Wahl - Teil 4 von 12: „Welche Sorgen haben die Österreicher? Was bewegt unser Land wirklich?“, hat die „Krone“ gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Integral gefragt. 1500 Menschen über 14 Jahre aus allen Bundesländern haben in der repräsentativen Studie geantwortet. In den Tagen bis zur Wahl präsentieren und analysieren wir täglich die Themen, die Österreich bewegen. Von sozialer Gerechtigkeit über Sicherheit und Migration bis hin zu Arbeitswelt und Klimawandel ist von allem etwas dabei. Außerdem konfrontieren wir die Spitzenkandidaten der Parteien mit den Ergebnissen und fragen sie nach ihren Lösungen. Im vierten Teil ist die Arbeitswelt im Fokus.
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Teresa Spari und Alexandra Halouska, Kronen Zeitung, und krone.at
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