Der Kantonsrat St. Gallen will, dass sich die Schweiz Vorarlberg einverleibt: Die Behörde fordert, prüfen zu lassen, ob das österreichische Bundesland der 27. Landesteil der Schweizerischen Eidgenossenschaft, wie der Staat amtlich heißt, werden könnte. „Wir haben dieselbe Sprache und eine sehr ähnliche Kultur“, begründet Kantonsrat Martin Sailer laut Angaben der Schweizer Tageszeitung „Blick“ seine Anfrage.
Vorarlberg ist von der Schweiz durch den Rhein getrennt - dieser könne „aber auch zu einem verbindenden Element werden“, gibt Sailer zu denken. Er sei sich selbst nicht sicher, ob das eine Vision oder „eine Spinnerei“ sei. Er ist jedoch überzeugt: Die Causa sei „unbedingt verfolgenswert“. Das Kantonsparlament soll die dafür nötigen Schritte klären.
Schon vor 100 Jahren wollten Vorarlberger Schweizer werden
Ob die „Gsiberger“ damit auch einverstanden wären? Vor rund 100 Jahren votierten 81 Prozent der Bürger im westlichsten Bundesland für eine Aufnahme von Verhandlungen über einen Beitritt zu Schweiz. Man erhoffte sich dadurch in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bessere Lebensverhältnisse. Denn das Nachbarland war von den Kampfhandlungen nicht beeinträchtigt und ein Beitritt Vorarlbergs schien daher attraktiv.
Doch auch in jüngster Zeit habe sich gezeigt, dass die Vorarlberger so einem Vorschlag keineswegs abgeneigt wären: So verwies der Kantonsrat auf eine nicht repräsentative Umfrage eines lokalen Mediums, in der sich 65 Prozent der Teilnehmer einen Zusammenschluss mit der Schweiz vorstellen konnten, so „Blick“. In einer weiteren Umfrage eines örtlichen Radiosenders hätten immerhin 51 Prozent ihre Zustimmung kundgetan.
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