Ein Lexus, der gut vier Millionen Euro kostet, der 33 Tonnen wiegt und dessen zwei Motoren zusammen bis 2.700 PS leisten. Ein Lexus, in dem 15 Passagiere Platz finden, sieben von ihnen können sogar auf bequemen Betten die Nacht in seinem Bauch verbringen. Wenn man mit dem Luxus im Auto an Grenzen stößt, muss man neue Wege gehen. Die können auch aufs Wasser führen.
Natürlich geht es dabei nicht um ein Auto. Und auch nicht um den bei Lexus so üblichen Hybridantrieb mit CVT-Getriebe.
Toyotas Nobelmarke hat die Superreichen dieser Welt für sich entdeckt und lässt in den USA jetzt Luxusjachten bauen. Akio Toyoda, Toyota-Präsident und Enkel des Firmengründers, erklärt: „Lexus ist unsere Luxusmarke, in die wir alle Kraft und Kompetenz unseres Konzerns stecken, und so ist es nur folgerichtig, dass wir unser Angebot auf andere Formen der Mobilität ausweiten.“ Nach der Überzeugung des mächtigen Konzernchefs eignen sich Jachten in besonderer Weise dafür, die Lexus-Philosophie von Design und Qualität auf andere Bereiche zu übertragen. Auch Privatjets unter dem Namen Lexus seien vorstellbar.
So wurden zum Beispiel Stilelemente des Sportwagens LC auf das LY 650 genannte, fast 20 Meter lange Boot übertragen. Wie zum Beispiel die kuppelförmige Seitenansicht der Fenster, die flach abfallende Windschutzscheibe und die nach oben geschwungene Form des Daches. Natürlich alles einige Nummern größer als bei einem Auto mit Lexus-Logo. Aber mit etwas Phantasie ist die Verwandtschaft zwischen Fahr- und Schwimmzeug durchaus zu erkennen.
Akio Toyoda beschreibt die typischen Kunden für die maritime Kreation eines echten Lexus: „Das sind Menschen, die so bekannt sind, dass sie sich kaum noch frei in der Öffentlichkeit bewegen können. Mit unserer Jacht bekommen sie eine Art Oase, in der sie sich ungestört erholen und sich mit wenigen ausgesuchten Vertrauten umgeben können. Diesen Freiraum bietet eben nur eine Jacht wie die LY 650“.
Zwischen 2100 und 2700 PS
Das „LY“ steht dabei recht simpel für „Lexus-Yacht“, die Zahl bezieht sich auf die Länge in englischen Fuß. In unseren Maßen ista das Schiff 19,94 Meter lang und 5,76 Meter breit. Bis zu diesem Maß übrigens muss ein Schiff keinen ausgebildeten Profi mit Kapitänspatent an Bord haben. Der Firmenchef, der Hollywood-Star oder die Fußball-Ikone können sich also selbst auf einen der beiden Kommandostände schwingen und kräftig Stoff geben. Passender Führerschein vorausgesetzt. Die zwei Außenborder sind IPS-Triebwerke von Volvo Penta, die entweder je 1050, 1200 oder 1350 PS leisten und die ihren Sprit aus insgesamt mehr als 4000 Liter großen Tanks beziehen. Mit bis zu 55 km/h kann der Riese durch die Wellen gleiten Verbrauch? Keine Angaben.
Wenn der Eigner keine Lust mehr am Ruder hat, erwartet ihn natürlich nur das Feinste an Innenausstattung. Wandvertäfelungen aus Eukalyptusholz, ein maßgeschneidertes Mobiliar, die modernsten Gerätschaften für Küche und Entertainment und natürlich perfekte Klimatisierung. Auch Technik für Navigation, das Anlegen in engen Häfen, das Ankern und was sonst alles nötig ist, ist an Bord. Damit man nach dem Sprung ins Meer auch wieder leicht zurück auf den Lexus kommt, gibt es am Heck eine Schwimmplattform, die elektrisch zu Wasser gelassen werden kann und den Ausflügler sanft in Höhe des Decks befördert.
Eine der Jachten ist bereits gebaut und an einen US-Bürger verkauft, auch sechs weitere werden in die USA und nach Japan verkauft. Es wird gemunkelt, dass sich eine davon der Toyota-Chef selbst gesichert hat. Bestätigen wollte das Lexus aber nicht. Wie viele LY 650 insgesamt gebaut werden sollen, steht noch nicht fest.
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