Causa Biden

Kiew beruhigt: Trump übte keinen Druck aus

Ausland
22.09.2019 08:21

Nach dem Vorwurf gegen US-Präsident Donald Trump, dieser habe vom ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj kompromittierende Informationen über den Sohn des demokratischen US-Präsidentschaftsbewerbers Joe Biden verlangt, versucht nun Kiew zu beruhigen. Der ukrainische Außenminister Wadim Pristaiko versicherte in einem Fernsehinterview, bei dem fraglichen Telefonat habe es sich um ein „langes und freundschaftliches Gespräch“ gehandelt. Er wüsste, worüber gesprochen worden sei. Aus seiner Sicht habe es keinen Druck aus dem Weißen Haus gegeben, irgendwelche Ermittlungen gegen Bidens Sohn zu intensivieren, betonte Pristaiko.

Eine Herausgabe des Gesprächsprotokolls lehnte man in Kiew aber ab. Der Chefdiplomat verwies in diesem Zusammenhang auf das Recht der Ukraine als „unabhängiger Staat“ auf seine Staatsgeheimnisse.

Donald Trump im Oval Office (Bild: AFP)
Donald Trump im Oval Office

Biden pocht auf Veröffentlichung des Protokolls
US-Medien hatten berichtet, Trump habe am 25. Juli mit dem ukrainischen Präsidenten telefoniert und diesen aufgefordert, kompromittierende Informationen über Bidens Sohn Hunter zusammenzutragen. Joe Biden, der im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten Favorit ist, forderte daraufhin, den Wortlaut des brisanten Gesprächs umgehend zu veröffentlichen.

Der wahlkämpfende Joe Biden vor einem Auftritt im US-Staat Iowa (Bild: AP)
Der wahlkämpfende Joe Biden vor einem Auftritt im US-Staat Iowa

Das „Wall Street Journal“ berichtete, Trump habe in dem betreffenden Telefonat „etwa acht Mal“ versucht, Selenskyj auf die Aktivitäten von Hunter Biden anzusetzen, der während Bidens Amtszeit als US-Vizepräsident seit 2014 für eine ukrainische Gasfirma arbeitete. Zu diesem Zweck habe Trump Selenskyj aufgefordert, mit seinem Anwalt Rudy Giuliani zusammenzuarbeiten. In dem Gasunternehmen soll es Fälle von Korruption gegeben haben, Hunter Biden wurden aber nie persönlich Vorwürfe gemacht.

Warum wurde US-Militärhilfe zurückgehalten?
Die Kontroverse um das Telefonat wurde befeuert von der Tatsache, dass Washington Ende Juli Militärhilfe in Höhe von 250 Millionen Dollar für die Ukraine zurückhielt. Dieses Geld wurde vergangene Woche schließlich vom Weißen Haus freigegeben. Trump und Selenskyj sollen sich am Mittwoch am Rande der UN-Generaldebatte in New York treffen.

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