Nach der Festnahme des ehemaligen Fußballspielers und Wettmafia-Kronzeugen Sanel Kuljic hat die Wiener Staatsanwaltschaft am Sonntag einen Antrag auf Verhängung der Untersuchungshaft gestellt. Da Kuljic am Samstag in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert wurde, muss eine Entscheidung zur U-Haft bis spätestens Montag erfolgen. Laut Anklagebehörde geht es um den Verdacht auf Suchtgifthandel.
Weitere Details wurden vonseiten der Staatsanwaltschaft nicht bekannt gegeben. Somit ist nicht bekannt, um welche Mengen und welche Art von Drogen es sich gehandelt haben soll. Laut seinem Anwalt Wolfgang Blaschitz, der mit seinem Mandanten kurz vor der Überstellung in die Justizanstalt Kontakt hatte, soll Kuljic Kokain konsumiert und eine geringe Menge weitergegeben haben. Laut dem Verdächtigen soll es sich um 60 Gramm gehandelt haben.
Man will ihn „mundtot machen“
Bei solchen Mengen „kriegt man normalerweise Fernsehverbot, nicht monatelange Untersuchungshaft“, meinte Blaschitz. Er vermute einen Racheakt „des Establishments“. Man wolle Kuljic „mundtot machen“. Kuljic war bereits wegen Wettbetrugs vor Gericht gestanden und berichtete erst im September, von weiteren Manipulationen zu wissen. Daraufhin hatte die Bundesliga angekündigt, rechtliche Schritte gegen den Ex-Nationalspieler einleiten zu wollen.
Kuljic war am Freitag um 9.30 Uhr in der Boutique seiner schwangeren Frau in Wien-Döbling festgenommen worden. Der Ex-Sportler stand im Oktober 2014 wegen schweren Betrugs, Erpressung und Nötigung vor Gericht. Er galt als zentrale Figur im bisher größten österreichischen Wettskandal im Sport.
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