Über den ehemaligen Fußballer und Wettskandal-Kronzeugen Sanel Kuljic ist am Montag, wie beantragt, die U-Haft verhängt worden. Dessen Verteidiger Wolfgang Blaschitz überlegt nun, Haftbeschwerde beim Oberlandesgericht einzubringen. Kuljic war wegen Verdachts auf Weitergabe von Suchtmitteln in Untersuchungshaft genommen worden. Die ihm vorgeworfene Menge sei laut Blaschitz jedoch so gering, dass fraglich sei, ob Haft wirklich zu rechtfertigen ist.
Der Ex-Kicker war am Freitag in Wien-Döbling festgenommen worden. Ihm wird der Besitz von Kokain und die teilweise Weitergabe des Suchtmittels vorgeworfen. „Er wird von einer Person wegen lediglich 60 Gramm belastet“, so sein Verteidiger. Die Entscheidung der Verhängung der U-Haft sei für den Anwalt „nicht nachvollziehbar“.
Waffe zur „Selbstverteidigung“
Die Haftrichterin erkannte allerdings Tatbegehungsgefahr, außerdem soll der ehemalige Fußballer illegal im Besitz einer Schusswaffe sowie eines Telekopstocks sein, die Ermittler bei der Festnahme in der Modeboutique seiner hochschwangeren Freundin sicherstellten. Die Waffe will Kuljic zur „Selbstverteidigung“ angeschafft haben.
Der Ex-Sportler stand im Oktober 2014 wegen schweren Betrugs, Erpressung und Nötigung vor Gericht. Er galt als zentrale Figur im bisher größten österreichischen Wettskandal im Sport.
krone.at/Kronen Zeitung
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