Heftige Attacke
Trump: „Joe Biden und sein Sohn sind korrupt“
Seit Tagen sorgt in den USA ein Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj für Schlagzeilen. Dabei soll Trump seinen Gesprächspartner mehrmals aufgefordert haben, belastendes Material gegen den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden und dessen Sohn Hunter zu liefern. Dieser hatte früher für eine ukrainische Gasfirma gearbeitet. Der US-Präsident weist die Vorwürfe von sich und pocht nun genauso wie Biden auf die Veröffentlichung des Gesprächsprotokolls. Am Montag ritt Trump zudem heftige Attacken auf die Bidens. Die beiden „sind korrupt“, sagte er am Rande der UNO-Generalversammlung in New York.
Die „lügnerischen Medien“ wollten darüber aber nicht berichten, weil die beiden Demokraten seien, beklagte Trump. Wenn ein Republikaner je das getan hätte, was Biden getan habe, dann wäre er „auf dem elektrischen Stuhl gelandet“, sagte Trump, der selbst Republikaner ist. Es werde mit zweierlei Maß gemessen. Der Präsident versicherte, er selbst habe nichts Unrechtes getan. Sein Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei „großartig“ und „ehrenwert“ gewesen. Er habe auch niemanden unter Druck gesetzt.
Demokraten sehen Versuche, Wahl mit ukrainischer Hilfe zu beeinflussen
Der Vorfall wurde bekannt, nachdem ein Geheimdienstmitarbeiter wegen des Gesprächs so beunruhigt war, dass er die Information einer internen Kontrollbehörde meldete. Diese stufte die Beschwerde als dringend und glaubwürdig ein. Die oppositionellen Demokraten sehen in dem Vorfall gut ein Jahr vor der Präsidentenwahl einen Versuch, die Wahl mithilfe einer ausländischen Regierung zu beeinflussen.
Trump müht sich seit Tagen, die Vorwürfe abzuschütteln und den Fokus auf ein mögliches Fehlverhalten von Biden zu richten. Der US-Präsident wirft Biden unter anderem vor, als Vizepräsident die Entlassung eines ukrainischen Korruptionsermittlers betrieben zu haben, um seinen Sohn Hunter zu schützen. Trump deutete auch an, dass Bidens Sohn bei seinen Geschäften vom Amt seines Vaters unredlich profitiert haben soll. Trump - dessen Kinder selbst international Geschäfte machen - untermauerte seine Anschuldigungen gegen Biden zunächst nicht mit Belegen. Biden hat Trumps Vorwürfe zurückgewiesen.
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