„Wenn du die Chance hast, eine Stromleitung weg zu bekommen, musst du sie ergreifen“, sagt Untertauerns Bürgermeister Johann Habersatter. 3,1 Kilometer Stromkabel inklusive Leerkabel für eine Lichtwellen-Leitung werden in den nächsten Wochen von der Gnadenalm ausgehend hier verlegt. Kosten : 60 Euro pro Meter.
Die Gemeinde Untertauern zeigt, wie es geht, Stromkabel unter die Erde zu bringen: Bürgermeister Johann Habersatter, der auch Obmann der Almgemeinschaft Gnadenalm ist, stieg selbst in den Bagger, um bei den Grabungsarbeiten mitzutun.
Nur 30-kV-Leitung, aber es soll ein Signal sein
Freilich: Es handelt sich nur um eine „kleine“ 30-kV-Leitung der Salzburg-AG. Doch die 3,1 Kilometer von der Gnadenalm zur Vorderen Gnadenalm am Talschluss und andererseits 400 Meter bergauf zur Tauernkarleitenalm sind keine Kleinigkeit, das Gelände ist schwierig: „Wenn du die Chance hast, in einem Naherholungsgebiet Masten und Leitung weg zu bekommen, musst du sie nützen“, sagt er: „Da versteh’ ich den Landeshauptmann nicht, der nichts gegen die 380-kV-Freileitung unternimmt.“
Habersatter weiß: „Unterirdische Stromkabel dienen auch der Versorgungssicherheit. Mir selbst ist beim Schneeräumen hier schon einmal ein gerissenes Kabel auf das Autodach geklatscht.“
Bauern zahlen Grabung, Salzburg AG das Material
Die Bauern bezahlen die Grabungskosten, die Salzburg AG das Material - in drei Wochen ist die drei Kilometer lange Leitung im Erdboden verschwunden. Eine Chance wurde allerdings vergeben: Als Untertauern ein neues Kraftwerk baute, errichtete man einen zwei Kilometer langen Stollen: „Wir haben der Salzburg AG angeboten, Strom hier mit zu verlegen, statt der anfälligen Freileitung. Das wurde leider abgelehnt.“
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