„Ihr enttäuscht uns!“
Greta Thunbergs Wutrede beim UN-Klimagipfel
Mit einer höchst emotionalen und bewegenden Rede hat die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg beim UN-Klimagipfel in New York für Aufsehen gesorgt. „Wir befinden uns am Beginn eines Massenaussterbens, und alles, woran Ihr denken könnt, sind Geld und Märchen von ewigem Wachstum. Wie könnt Ihr es wagen!“, sagte die sichtlich aufgewühlte 16-Jährige am Montag.
Würde man den Umweltschutz ernst nehmen, dann müsste sie jetzt nicht in New York sein, sagte Thunberg, die sich für ihren Kampf ein Jahr vom Unterricht befreien lassen hat. „Meine Botschaft ist, dass wir Euch beobachten! Das hier ist alles falsch, ich sollte nicht hier sein. Ich sollte zurück in der Schule sein - auf der anderen Seite des Ozeans.“ Dass sie das nicht könne, sei die Schuld der Politiker: „Wie konntet Ihr es wagen, meine Träume und meine Kindheit mit Euren leeren Worten zu stehlen?“, fragte sie wütend.
„Ihr enttäuscht uns!“
Darüber hinaus prangerte Thunberg das „Märchen von einem für immer anhaltenden wirtschaftlichen Wachstum“ an. Obwohl Forscher seit mehr als 30 Jahren vor einer massiven Erderwärmung warnen, täten die Regierungen nicht genug, sondern sorgten sich vor allem um das Wachstum der Wirtschaft. „Ihr enttäuscht uns“, sagte die Schwedin, die mit ihrem Schulstreik die „Fridays for Future“-Bewegung ins Leben gerufen hatte.
„Wenn Ihr die Situation wirklich verstehen würdet und uns immer noch im Stich lassen würdet, dann wärt Ihr grausam - und das weigere ich mich zu glauben. Wie könnt Ihr es wagen zu glauben, dass man das lösen kann, indem man so weitermacht wie bisher - und mit ein paar technischen Lösungsansätzen? Ihr seid immer noch nicht reif genug zu sagen, wie es wirklich ist“, so Thunberg.
„Ihr lasst uns im Stich!“
Das Verhalten der Regierungen mache sie „wütend und traurig“, so die Kritik der 16-jährigen Schwedin, die erklärte, sie wolle aber immer noch nicht glauben, dass die Regierungen „böse“ seien. „Ihr lasst uns im Stich. Alle kommenden Generationen haben Euch im Blick und wenn Ihr Euch dazu entscheidet, uns im Stich zu lassen, dann entscheide ich mich zu sagen: ‚Wir werden Euch das nie vergeben! Wir werden Euch das nicht durchgehen lassen!‘ Genau hier ziehen wir die Linie. Die Welt wacht auf und es wird Veränderungen geben, ob Ihr es wollt oder nicht.“
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