Knalleffekt im Polit-Krimi um das Ibiza-Video und Heinz-Christian Straches üppiges Spesenkonto: Die Sonderkommission verhaftete nach einer Razzia den früheren Bodyguard des gefallenen Parteichefs am Montag kurz vor Mittag. Er soll Strache verraten haben, weil er von diesem schwer enttäuscht worden sei ...
Der Wiener Bezirksrat und Polizist, der von 2005 an zehn Jahre der Leibwächter und Chauffeur des FPÖ-Parteichefs war, kannte als persönlicher Security natürlich alle Geheimnisse und intimen Details des blauen Frontmannes.
Sicherheitsmann wurde von FPÖ enttäuscht
Weil sich der Bodyguard offenbar nach einer schweren Krankheit im Jahr 2014 von der Partei fallen gelassen fühlte, dürfte er aus Rache zum Verräter geworden sein …
Informierte Staatsanwaltschaft
Denn ab 2015 soll er brisante Details und belastendes Material wie Spesenabrechnungen fotografiert und dem Wiener „Ibiza-Anwalt“, der ihn juristisch wegen einer anderen Sache vertrat, gesteckt haben. Zudem informierte er offenbar anonym die Staatsanwaltschaft, verlangte aber Geld. Möglicherweise auch von Strache selbst - deswegen der Verdacht der Erpressung. Als die Behörden aber nicht reagierten, hätten die Ibiza-Hintermänner die Film-Falle in einer Finca auf der spanischen Partyinsel geplant.
Neben einer möglichen Erpressung wird im Verschlussakt auch wegen Beitragstäterschaft zur Untreue in der Spesenaffäre (es gilt die Unschuldsvermutung) gegen mittlerweile aus der Partei ausgeschlossenen Ex-Bodyguard ermittelt. Bei einer Verurteilung drohen mehrere Jahre Haft.
Christoph Budin, Kronen Zeitung, und krone.at
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