Nach der verheerenden Gasexplosion am Montag in St. Jodok am Brenner in Tirol haben die Einsatzkräfte nun die Leiche der vermissten 91-Jährigen in den Trümmern entdeckt, wie die „Krone“ vor Ort erfuhr. Die Frau hatte seit 24 Stunden als vermisst gegolten. Die Bergung laufe derzeit, hieß es. Eine angebohrte Gasleitung unweit des Gebäudes hatte zu der Katastrophe geführt. Die Zahl der Verletzten wurde mittlerweile von den Behörden auf zwölf korrigiert.
Gegen 11.20 Uhr war es am Montag zur folgenschweren Explosion gekommen. Im Zuge von Arbeiten war offenbar eine Gasleitung in der Nähe des Gebäudes angebohrt worden. In der Folge trat Gas aus und gelangte aus bislang ungeklärter Ursache ins Gebäude. Ein Funke sollte reichen - mit einem ohrenbetäubenden Knall kam es daraufhin im Supermarkt im Erdgeschoß zur Explosion.
Nach Explosion Haus in Vollbrand
Das Lebensmittelgeschäft wurde nahezu dem Erdboden gleichgemacht, ein gewaltiges Loch klaffte danach an jener Stelle, Augenblicke später stand das Haus bereits in Vollbrand. Dichte Rauchsäulen verdunkelten den Himmel. Zunächst galten noch mehrere Menschen als vermisst, ein Großeinsatz der Rettungskräfte war die Folge. Fieberhaft wurde nach Opfern der Katastrophe gesucht, insgesamt elf Menschen wurden teils schwer verletzt.
Eine 91-Jährige, bei ihr soll es sich dem Vernehmen nach um die Mutter des Inhabers des Supermarktes handeln, befand sich ebenfalls in den Trümmern und war eingeklemmt. Ihr Sohn versuchte offenbar noch - selbst verletzt - die Frau zu befreien. Da das Gebäude jedoch lichterloh brannte, musste er sie schlussendlich zurücklassen.
Suche nach Vermisster in der Nacht unterbrochen
Die Feuerwehr kämpfte in der Folge mit allen Mitteln gegen die Flammen, gleichzeitig wurde am Nachmittag damit begonnen, nach der vermissten Frau zu suchen. Doch die Suche blieb zunächst vergeblich. An jener Stelle, an der die 91-Jährige vermutet worden war, konnte in einem ersten Anlauf nichts gefunden werden. In den Nachtstunden wurde die Suche unterbrochen, Dienstagfrüh wieder aufgenommen. Bereits zu diesem Zeitpunkt gab es für die 91-Jährige kaum noch Hoffnung.
Am Vormittag wurde dann auch ein Spürhund bei der Suche eingesetzt. Gegen 11.15 Uhr, also knapp 24 Stunden nach dem Unglück, schlug dieser laut Informationen der „Krone“ im vorderen Teil des völlig zerstörten Hauses an. Die Bergung war noch im Gange, hieß es gegen Mittag. Neben dem Bürgermeister des Ortes befand sich auch der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter am Unglücksort.
Zwölf Verletzte
Unter den insgesamt zwölf Verletzten befand sich auch ein vier Monate altes Baby. Dieses sei aber nicht schwer verletzt worden. Neben dem Kleinkind waren sechs männliche österreichische Staatsbürger im Alter zwischen 28 und 62 Jahren, vier einheimische Frauen im Alter zwischen 29 und 97 Jahren sowie ein 40-jähriger Deutscher betroffen.
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