Trump vor UNO:
„Wollen Frieden, werden aber Interessen schützen“
Drohungen gegen den Iran und Venezuela, aber gleichzeitig das Versprechen, mit niemandem Krieg führen zu wollen - das waren am Dienstag die zentralen Elemente der mit Spannung erwarteten Rede von US-Präsident Donald Trump vor der UNO-Generalversammlung. Gleich zu Beginn wartete der US-Staatschef mit einer Prophezeiung auf: „Die Zukunft gehört nicht den Globalisten, die Zukunft gehört den Patrioten.“ Wer Demokratie und Frieden wolle, der müsse seine „Nation lieben“. Aus diesem Grund habe sich seine Regierung einer „nationalen Erneuerung“ verschrieben, begründete Trump seine „Amerika zuerst“-Politik.
Und dass diese nicht gezwungenermaßen auf Konflikt mit anderen Staaten aus ist, versuchte der mächtigste Mann im Weißen Haus mit folgenden Worten zu unterstreichen: „Wir wollen Frieden, werden aber unsere Interessen immer schützen.“ Die USA seien die militärisch mächtigste Nation auf der Welt, sagte Trump und wies auf das viel höhere Militärbudget seines Landes als das aller anderen Staaten der Welt hin. Er hoffe allerdings, dass diese militärische Stärke nicht zum Einsatz kommen müsse.
Iran und sein „bedrohliches Verhalten“
Diese indirekte Drohung richtete sich gegen den Iran und sein „bedrohliches Verhalten“, nicht zuletzt gegenüber Israel. Trump brachte weitere Sanktionen gegen die Regierung in Teheran ins Spiel, sollte sich der Iran nicht vom nuklearen Aufrüsten entfernen und auch davon, in anderen Staaten in seinem Einflussbereich Terror zu säen. Er machte den Iran auch für die Angriffe auf Ölanlagen in Saudi-Arabien verantwortlich.
Venezuela und sein „Marionetten-Präsident“
Drohungen richteten sich auch gegen den venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro, den Trump als „Marionette Kubas“ bezeichnete. In diesem Zusammenhang erklärte der US-Präsident, die Geschichte habe gezeigt, dass der Sozialismus das Leben vieler Menschen gekostet habe. „Die USA werden niemals ein sozialistisches Land sein!“, stellte Trump klar.
Trump verspricht Briten „wunderbares“ Handelsabkommen
Mit Blick auf den bevorstehenden Austritt aus der EU versprach Trump Großbritannien erneut den Abschluss eines „wunderbaren“ Handelsabkommens. Die USA stünden bereit, ein solches Abkommen abzuschließen. Trump wollte sich später am Dienstag noch bilateral mit dem britischen Premierminister Boris Johnson treffen.
Viel Kritik gab es auch für die chinesische Regierung, der Trump zum wiederholten Male unfaire und sogar kriminelle Handelspraktiken vorwarf. Als Präsident könne er es nicht akzeptieren, dass China sich auf Kosten der USA bereichere. Mit Blick auf die Handelsgespräche mit Peking versicherte Trump: „Ich werde keinen schlechten Deal für die Menschen in Amerika akzeptieren.“
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