Eine Wildbienen-Rarität haben Wissenschaftler des Naturhistorischen Museum Wien (NHM) bei Drösing in Niederösterreich nachgewiesen. Nach knapp drei Jahrzehnten sichteten sie wieder eine Steppen-Harzbiene. Diese wurde hierzulande erstmals 1991 im burgenländischen Illmitz beobachtet, „generell ist diese Art eine große Rarität für Mitteleuropa“, so die Forscher.
Der Fund zeige, dass Naturschutzbemühungen die gewünschte Wirkung erzielen können und die warmen Sommer der vergangenen Jahre die Ausbreitung von Arten begünstigen, die bisher nur im mediterranen Raum zu finden waren, betonte Dominique Zimmermann vom NHM. Sie forscht seit 2018 im Zuge eines von einer Hotelkette finanzierten Projekts über die Wildbienenfauna in den Sandlebensräumen des östlichen Marchfelds - einer der in Österreich am stärksten gefährdeten Lebensräume.
Im Zuge des Projekts wurde bereits im Vorjahr die als ausgestorben gegoltene Kleine Filzfurchenbiene (Bild unten) nachgewiesen. Auch die Steppen-Harzbiene wurde bereits 2018 erstmals in Niederösterreich und das zweite Mal in Österreich gesichtet, heuer konnten wieder Individuen dieser Art festgestellt werden, so Sabine Schoder vom NHM.
Insekt baut Nest aus Harz von Kiefern
Die Steppen-Harzbiene sammelt vor allem Pollen von Disteln und Flockenblumen. Ihr Nest baut diese Art aus Harz, welches an den untersuchten Standorten wahrscheinlich von anschließenden Kiefernbeständen stammt. Die Kombination aus lockerem Wald und großräumigen offenen, steppenartigen Flächen scheint für das Vorkommen der Steppen-Harzbiene ausschlaggebend zu sein, vermuten die NHM-Wissenschaftler.
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