Jeder zweite Österreicher findet, dass in letzter Zeit wenig in die Ausstattung und die personellen Ressourcen der heimischen Polizei investiert wurde. Auch die Sorge vor Cyberkriminalität wächst.
Von allen Ländern der Welt belegt Österreich den dritten Platz im internationalen Sicherheitsranking. Nur Island und Neuseeland liegen vor uns. Als Bemessungsgrundlage zog das „Institute for Economics & Peace“ Faktoren wie politische Instabilität, Terrorismus und die persönliche Wahrnehmung von Sicherheit heran. Und wie sehen das die Österreicher selbst? Das wollten wir in Zuge unserer großen „Krone“-Umfrage wissen.
Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte fühlt sich in unserem Land noch genauso sicher wie vor fünf Jahren. Während das Sicherheitsgefühl in Dörfern überdurchschnittlich hoch ist, sind die Städter naturgemäß etwas kritischer. Das dürfte auch an der Zahl an Straftaten liegen, die in Metropolen generell höher ist. Wirft man einen Blick auf die Kriminalitätsstatistik, gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Erstmals seit 20 Jahren sank die Zahl der Anzeigen auf unter eine halbe Million, auch die Aufklärungsquote stieg.
Die schlechte Nachricht: 2018 fiel durch eine besonders hohe Frauenmordrate auf. 41 der insgesamt 60 Opfer waren weiblich, wobei der Großteil der Taten von Männern begangen wurde. Ähnlich dramatisch verlief der Start ins neue Jahr: Im ersten Monat wurden sechs Frauen getötet. Aktuell beläuft sich die Zahl der tödlichen Gewalttaten bereits auf 30, mehr als die Hälfte der heurigen Mordopfer sind weiblich.
Ausrüstung und genug Personal
Wo nachgebessert werden könnte, ist das Budget für unsere Polizisten. Jeder zweite Österreicher kritisiert, dass bei der Ausstattung unserer Sicherheitskräfte in puncto Personal und Ausrüstung in letzter Zeit zu viel gespart wurde. Insbesondere Österreicher ab 50 Jahren sowie Menschen mit Lehr- oder Pflichtschulabschluss sind dieser Ansicht. Und auch überdurchschnittlich viele Kärntner (65 Prozent) und Wiener (60 Prozent) würden sich mehr Investitionen zum Wohle unserer Beamten wünschen.
Eine große Herausforderung der kommenden Jahre dürfte der Kampf gegen die Cyberkriminalität sein. Denn während die Zahl der Straftaten rückläufig ist, gehen immer mehr Fälle von Hacker-Attacken bei der Polizei ein.
Dass die Österreicher sich um den Schutz ihrer Daten sorgen, belegt auch unsere Umfrage. Wie berichtet, gehört das Thema Datenmissbrauch zu den zehn wichtigsten Anliegen der Österreicher.
Faktencheck:
„Krone“-Serie zur Wahl - Teil 11 von 12: „Was bewegt unser Land wirklich?“, hat die „Krone“ gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Integral gefragt. 1500 Menschen über 14 Jahre aus allen Bundesländern haben in der repräsentativen Studie geantwortet. In den Tagen bis zur Wahl präsentieren und analysieren wir täglich die Themen, die Österreich bewegen. Von sozialer Gerechtigkeit über Sicherheit und Migration bis hin zu Arbeitswelt und Klimawandel ist von allem etwas dabei. Außerdem konfrontieren wir die Spitzenkandidaten der Parteien mit den Ergebnissen und fragen sie nach ihren Lösungen. Im elften Teil geht es um das Thema Sicherheit.
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Alexandra Halouska, Theresa Spari, Kronen Zeitung/krone.at
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