Fall Julia Kührer

Könnte ein Test mit Lügendetektor Neues bringen?

Niederösterreich
17.05.2010 18:04
Eine Woche nach den drei Razzien im Waldviertel stehen die „Cold Case“-Fahnder des Bundeskriminalamtes praktisch wieder am Start. Die verdächtigen Dealer sind enthaftet – und von der verschwundenen Julia (19) fehlt nach wie vor jede Spur. Deshalb meint ein Detektiv: „Ein Lügendetektortest ist naheliegend!“

„Die Wahrscheinlichkeit, dass hier eine Beziehungstat vorliegen dürfte, ist wie immer sehr groß. Aber es entzieht sich meiner Kenntnis, ob die Ermittler bestimmte Personen unter Verdacht haben“, so Privatdetektiv Werner Pöchhacker. 

Natürlich weiß der Sicherheitsexperte, dass der „Polygraphtest“ per Gesetz in Österreich nicht vorgesehen ist. Aber Pöchhacker geht davon aus, „dass beim Lügendetektortest jemand unter Stress Informationen preisgeben könnte, die nur der Täter weiß“. Daraus wären sehr wohl gerichtsverwertbare Beweise zu erzielen. 

Indes gibt es einerseits breite Kritik am U-Richter, der die verdächtigen Dealer nicht schnell genug aus der Haft entlassen konnte. Andererseits stellen arrivierte Kriminalisten die berechtigte Frage: „Wieso musste zur Festnahme dieser Drogenhändler das ganze Cobra-Aufgebot im Morgengrauen ausrücken? Die drei wären auch so mitgekommen.“

von Christoph Matzl, Kronen Zeitung

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