Amazon will seine Sprachassistentin Alexa schlauer machen und damit noch stärker im Alltag der Nutzer verankern. So werde Alexa künftig zum Beispiel warnen können, wenn die Batterien im vernetzten Gerät oder die Tinte im Drucker zur Neige gehen, wie Amazon in der Nacht auf Donnerstag ankündigte. Passend dazu stellte der Konzern eine ganze Riege neuer Echo-Lautsprecher vor.
Alexa wird demnach künftig auch erkennen können, wenn Nutzer über sie frustriert sind. Dafür wird die Software die Stimme analysieren - und dann freundlicher sein. Als weiterer Sprachbefehl wird die Frage „Alexa, warum hast du das getan?“ eingeführt, mit der Nutzer die Sprachassistentin bei unerwartetem Verhalten um Erklärung bitten können. Bei Fällen, in denen die Software einen Sprachbefehl falsch ausführt, soll künftig die Frage „Alexa, was hast du gehört?“ helfen.
Insgesamt fügen sich die Amazon-Ankündigungen zu einer ausgewachsenen Smart-Home-Offensive zusammen - mit mehr als einem Dutzend Produktankündigungen und Preisen, die wie bei Amazon üblich oft die Konkurrenz unterbieten. So stellte Amazons Technik-Chef Dave Limp am Mittwoch eine Ring-Sicherheitskamera fürs Zuhause für lediglich rund 60 Dollar (54,64 Euro) vor.
Router mit Sprachsteuerung
Auch der dazugekaufte Wifi-Spezialist Eero wird in die Alexa-Welt integriert: Per Sprachbefehl soll man zum Beispiel einzelnen Geräten die Netzverbindung abdrehen können. Die Sprachsteuerung soll über Schnittstellen auch mit WLAN-Routern anderer Anbieter verfügbar sein. Die bisher nur in den USA verfügbare Eero-Gerätefamilie soll ab Anfang November auch über amazon.de erhältlich sein.
Angriff auf Apples AirPods und HomePod
Mit den ersten Alexa-Ohrhörern stößt Amazon zudem in eine neue Produktkategorie vor, die bisher von Apples AirPods dominiert wird. Eine Anwendungsidee ist zum Beispiel, dass man in einem Supermarkt der hauseigenen Biosupermarkt-Kette Whole Foods fragen kann, in welchem Gang sich bestimmte Lebensmittel befinden. Die Ohrhörer haben eine Geräuschunterdrückung vom Hifi-Experten Bose eingebaut und sind mit 129 Dollar ebenfalls günstiger als vergleichbare Technik anderer Anbieter. Wann die sogenannten Echo Buds nach Europa kommen, ist vorerst nicht bekannt.
Ein weiteres neues Amazon-Gerät ist ein vernetzter Lautsprecher mit deutlich verbessertem Klang. Damit verstärkt der Konzern die Konkurrenz mit Apple und Hifi-Spezialisten wie Sonos. Das Modell Echo Studio soll für Rundum-Sound sorgen und sich auch an den Raum anpassen. Den Preis setzte Amazon mit rund 200 Euro deutlich niedriger als bei Konkurrenzmodellen an - ein HomePod von Apple etwa kostet 329 Euro.
Von Amazon gab es außerdem auch neue Versionen bisheriger Echo-Lautsprecher: den neuen Echo mit überarbeitetem Textildesign (99,99 Euro), den Echo-Dot mit Uhr, auf dessen LED-Display neben der Uhrzeit auch Außentemperatur, Timer und Alarme angezeigt werden (69,99 Euro), den Echo Show 8 mit 8-Zoll-Display und integrierter Abdeckung für die Kameralinse (129,99 Euro) sowie den besonders kompakten Echo Flex (29,99 Euro), der direkt in die Steckdose gestöpselt wird. Sie können ab sofort vorbestellt werden, die Auslieferung erfolge „später im Jahr“, hieß es.
Als experimentelle Produkte bringt Amazon zudem eine Brille (Echo Frames) und einen Ring (Echo Loop) mit Mikrofonen und winzigem Lautsprecher zur Nutzung von Alexa heraus. Sie werden in den USA in limitierter Auflage verfügbar sein. Die Brille hat keine Kamera oder Display, sondern ist nur zur Sprach-Kommunikation mit Alexa gedacht.
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