Nachdem der Ex-Bodyguard des ehemaligen FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache im Dauerverhör der Soko Ibiza eine „Lebensbeichte“ abgelegt hat, zittern die Freiheitlichen vor schmutzigen Enthüllungen. Und für den einstigen blauen Frontmann selbst wird es eng.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Donnerstag die Enthaftung des zuvor festgenommenen Personenschützers und Polizisten: „Es besteht keine Tatbegehungs- und Wiederholungsgefahr.“
Widerrechtlich Steuergeld kassiert?
Für Strache beginnt jetzt das große Bangen. Neben üppigen Spesenkonten, dem Vizekanzler-Gehalt und 2500 Euro Mietkostenzuschuss für die Luxus-Bleibe nahe Wien besteht der Verdacht, er habe auch teure Modeeinkäufe oder anderes für den kostspieligen privaten Lebensstil mittels „doppelter Belege“ der Parteikassa verrechnet. Und damit widerrechtlich Steuergeld abkassiert. Die Wiener Landespartei prüft derzeit sieben Jahre zurück.
Festnahme und Anklage möglich
Stimmen die schweren Anschuldigungen, wäre damit der strafrechtliche Tatbestand der Untreue erfüllt. Dafür drohen ab einer Schadenssumme von 300.000 Euro bis zu zehn Jahre Haft! Da Strache als einfaches Parteimitglied nach dem Rücktritt von allen politischen Ämtern keine Immunität mehr besitzt, ist laut Rechtsexperten bis zu einer Festnahme bzw. Anklage alles möglich.
„Bin Staatsfeind Nummer 1“
Der Angegriffene wehrt sich via Facebook gegen „Verleumder“: „Ich bin Staatsfeind Nummer 1!“ Zudem sei er vom Leibwächter „grenzenlos enttäuscht“: „Niemals hätte ich einem Menschen in meinem engen Umfeld einen derart verleumderischen Plan zugetraut.“
Und ganz allgemein beklagt Strache sein Schicksal, nachdem er „fast 15 Jahre mit meinem FPÖ-Team mit einem rund um die Uhr gelebten Arbeitseinsatz von täglich 16-20 Stunden die FPÖ aus dem Nichts auf über 26% geführt“ habe.
Christoph Budin, Kronen Zeitung, und krone.at
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