In Ecuadors Botschaft

Spionierte spanische Firma Julian Assange aus?

Ausland
27.09.2019 21:44

Hat der CIA WikiLeaks-Grüner Julian Assange während seines Aufenthalts in der ecuadorianischen Botschaft in London beinahe auf Schritt und Tritt verfolgen können? Nun gerät eine spanische Firma, die für die Sicherheit der Botschaft zuständig war, ins Visier des Nationalen Gerichtshofes in Madrid. Einem Bericht zufolge hat das Unternehmen Undercover Global nämlich versteckte Kameras und Mikrofone installiert und der CIA Video- und Audiodateien übermittelt.

Laut „El Pais“ befanden sich unter anderem Mikrofone in Feuerlöschern und auf der Damentoilette. Dort trafen sich Assanges Anwälte regelmäßig, um eben nicht abgehört zu werden. Die CIA habe die Aufnahmen per Livestream mitverfolgen können. Einer von Assanges Anwälten sagte AFP, der Nationale Gerichtshof in Madrid habe Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Ein Gerichtssprecher lehnte eine Stellungnahme ab.

Julian Assange Anfang Mai 2019 in einem Londoner Gericht (Bild: AP)
Julian Assange Anfang Mai 2019 in einem Londoner Gericht

Assange war im April in London verhaftet worden und sitzt in Großbritannien nun eine fast einjährige Gefängnisstrafe wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen ab. Zuvor hatte er sich sieben Jahre lang in der ecuadorianischen Botschaft in London verschanzt, um einer Auslieferung nach Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen aus dem Jahr 2010 zu entgehen.

Das war Assanges Balkon während seines siebenjährigen Aufenthalts in der ecuadorianischen Botschaft in London. (Bild: APA/AFP/Niklas HALLE'N)
Das war Assanges Balkon während seines siebenjährigen Aufenthalts in der ecuadorianischen Botschaft in London.

Britisches Gericht entscheidet über Auslieferung an die USA
Ab Ende Februar wird ein britisches Gericht über Assanges mögliche Auslieferung an die USA verhandeln. Der Australier ist in den USA wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstößen gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt. Sollte er in allen 18 Anklagepunkten für schuldig befunden werden, so müsste er mit einer lebenslangen Gefängnisstrafe rechnen.

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