Exklusives Doppelinterview mit ÖVP-Chef Sebastian Kurz und Landesparteiobmann Gernot Blümel: krone.tv-Moderator Gerhard Koller spricht mit beiden über die letzten Momente vor der Wahl und die gesammelten Erfahrungen vier Monate nach dem Misstrauensvotum. All das zwischen Ansprache, vielen Selfies und der letzten türkisen Wahlkampfveranstaltung beim Heurigen Wolff in Neustift am Walde.
Rückblickend, was spricht die Volksseele? Viele Bürger, so der Ex-Bundeskanzler, haben den Wunsch geäußert, die Regierungsarbeit fortzuführen: „Aus der positiven Stimmung sollen positive Stimmen werden.“
Rendi-Wagner soll nicht Bundeskanzlerin werden Sebastian Kurz wiederholt sein Mantra: „Wir müssen als Volkspartei so stark werden, dass es keine Mehrheit gegen uns gibt.“ Kurz glaubt, bei einer rot-grün-pinken Mehrheit könne die nächste Bundeskanzlerin SPÖ-Kandidatin Pamela Rendi-Wagner heißen: „Wir wollen, dass sich das nicht ausgeht.“
(Bild: krone.tv)
„In der Bevölkerung schaut‘s anders aus“ Gefühlsmäßig habe „Umwelt“ die „Migration“ als Thema überholt, führt Koller aus. Kurz sieht darin nur die halbe Wahrheit: „In der Bevölkerung schaut’s anders aus.“ Medien sollen das Umweltthema unterstützt haben, während für Österreicher die Migrationsangelegenheiten nicht an Aktualität verloren hätten. Türkis-Wähler können sich laut ÖVP-Chef darauf verlassen, dass Kurz und Co. ihren „Kurs fortsetzen“. Dieser lautet: „Eine konsequente Linie im Kampf gegen Migration, Steuerentlastung für arbeitende Menschen, eine starke Standort-Politik.“
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Wien ist anders? Ob sich die Themenlage in Österreichs Hauptstadt stark von den restlichen Bundesländern differenziert? „Ganz Prinzipiell ist sie sehr ähnlich“, so Wiens türkiser Spitzenkandidat und ÖVP-Landesparteiobmann Gernot Blümel. Und weiter: „Wir haben teilweise Schulen in Wien wo 80, 90 oder 100 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund haben.“ So sollen Deutschklassen und andere Integrationsmaßnahmen eine Notwendigkeit gewesen sein.
Mit nur 0,3 Prozent hatte die ÖVP bei der letzten Wien-Wahl die freiheitlichen überholt. Koller zitiert dafür Bundespräsident Alexander Van der Bellen: „Es war arschknapp“ - Blümel lässt ein Lächeln zu. Ob die Spesen-Affäre von Strache nicht gar ein Vorteil für die ÖVP bei der morgigen Nationalratswahl ist? „Das werden wir sehen.“ Dennoch gilt als Ziel für die Wien-Wahl 2020 „zum dritten Mal“ die zweitstärkste Kraft zu werden.
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„Volkspartei will Kurs fortsetzen“ Zur möglichen Fortführung eines türkis-blauen Regierungsteams antwortet Kurz: „Die Volkspartei will diesen Kurs fortsetzen. Aber ohne Skandale, ohne Korruptionsvorwürfe, ohne Einzelfälle. Das ist unser Angebot - und die Wählerinnen und Wähler müssen entscheiden.“
Sowieso wird die ÖVP, falls diese stärkste Kraft wird, mit allen Parteien Gespräche führen.
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