"Das Stadion darf nicht zurückgebaut werden", forderte Dörfler einmal mehr. Der Landeshauptmann zeigte sich optimistisch, dank eines UVP-Feststellungsverfahrens eine langwierige Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) samt möglicher Klagen von Anrainern zu vermeiden.
Der Bund sicherte bereits 15,5 Millionen Euro für die Fertigstellung des als Provisorium entstandenen zweiten Rangs zu, unter der Voraussetzung, dass es sich dabei um ein behördlich genehmigtes Projekt handelt.
"Ein Rückbau würde gleich viel kosten wie eine Fertigstellung und würde uns vieler Möglichkeiten berauben, das Stadion multifunktional zu nutzen", erklärte Bürgermeister Christian Scheider und sprach in diesem Zusammenhang von Eishockey-Matches oder Pop-Konzerten.
Kampf um Austria: "Letzte Chance nützen"
In der EM-Arena soll aber nach wie vor der Fußball im Mittelpunkt stehen. "Das Stadion hängt auch ein bisschen mit dem Trägerverein zusammen, daher ist es für uns wichtig, dass Austria Kärnten weiterhin im Profi-Fußball vertreten ist. Wir gehen davon aus, dass die letzte Chance genützt wird", betonte Scheider. Bis spätestens 31. Mai muss das Ständige Neutrale Schiedsgericht in dritter und letzter Instanz entscheiden.
Dörfler mit Sponsor für Austria
Dörfler ist optimistisch, dass es ein Urteil im Sinne der Klagenfurter geben wird. "In diesem Gremium sitzen ja keine Teppichhändler", so der Landeshauptmann, der am Mittwochnachmittag letzte Gespräche über die finanzielle Unterstützung für den Klub führte und dabei nach eigenen Angaben auch einen neuen Sponsor an der Angel hatte. "Wir stehen in sehr guten Verhandlungen, dass die Austria doch noch die Lizenz bekommt."
Hilferuf von Canori
Bereits am Dienstagabend appelierte (Noch-)Präsident Mario Canori an alle Beteiligten, die nötigen Beschlüsse zu fassen und Sponsoren zu präsentieren. "Wenn man etwas für den Kärntner Fußball tun will, dann bitte jetzt, wir haben nur noch diese geringe Nachspielzeit", sagte Canori. Ohne Unterstützung der Politik sei der Verein nicht zu führen. "Wir haben keinen Mateschitz oder Stronach, deswegen geht es uns genauso wie Sturm Graz oder dem LASK. Sie sind von öffentlichen Geldern abhängig."
Jeden Sommer ein Länderspiel in Klagenfurt
Beim ÖFB ist man sehr am Weiterbestand der Austria und des Stadions in der derzeitigen Form interessiert. "Wir werden im Sommer jedes Jahr ein Länderspiel in Klagenfurt platzieren, unter der Bedingung, dass das Stadion in dieser Größe bestehenbleibt", sagte ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig. Zudem sollen die Cupfinali bis einschließlich 2013 am Wörthersee ausgetragen werden. Für die definitive Vergabe wartet man beim ÖFB aber noch auf die verbindliche Zusage aus Kärnten, auf einen Stadion-Rückbau zu verzichten.
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